Formel 1 Vettels schwarzer Tag, Schumacher Letzter

Rabenschwarzer Tag für Sebastian Vettel. Am letzten Testtag in Barcelona kämpfte er mit Getriebeproblemen und dem Kießbett. Auch Ferrari hadert, während der "Iceman" und Senna Bestzeiten fahren.

Sebastian Vettel ist ein durchweg positiver Mensch, da konnte ihm auch der, aus Red Bull-Sicht als misslungen zu bezeichnende, letzte Testtag auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona nicht die Laune verhageln.

Viel getestet wurde dabei nämlich nicht, zumindest nicht auf der Strecke. Den Großteil des Tages verbrachte Vettel mit seinem RB8 in der Garage. "Wir hätten uns mit Sicherheit gewünscht mehr zu fahren", sagte Vettel gegenüber motorsport-aktuell.com. Teamkollege Webber kam mit dem überarbeiteten Modell immerhin auf 70 Runden.

Vettel trotz rabenschwarzem Testtag optimistisch

Besonders ärgerlich ist dieser Umstand, da Vettel am letzten Testtag erstmals in jenem Chassis saß, das auch in Melbourne zum Einsatz kommen soll. Auch Vettel selbst trug mit einem unfreiwilligen Ausflug ins Kießbett dazu bei, dass Red Bull am letzten Testtag kaum testen konnte. Hinzu kamen zum wiederholten Mal Getriebeprobleme am RB8. Auch das neue Upgrade brachte zunächst nicht die erwünschten Ergebnisse für Red Bull.

Derzeit deutet vieles darauf hin, dass Red Bull die Dominanz der letzten Jahre nicht wiederholen kann, die Konkurrenz hat nach den Testeindrücken Boden gutgemacht. Das sieht auch Mercedes-Teamchef Ross Brawn so: "Sicher ist nur, dass das Feld viel enger zusammenliegt. Ich erkenne keine großen Abstände", sagte er gegenüber auto-motor-und-sport.de.

In Australien werden die Hosen runtergelassen

Vettel will die Probleme jedoch nicht überbewerten: "Das Auto hat sich - bis auf heute - gut benommen. Ich war mit dem Gefühl zufrieden. Der Rest wird sich zeigen, wenn in Australien alle die Hosen runterlassen müssen", so Vettel gegenüber motorsport-aktuell.com.

Ärger könnte Red Bull von Seiten der FIA ins Haus stehen. Ferrari erwägt derzeit, ob man Einspruch gegen die neue Auspuffvariante des RB8 einlegen werde. Ein Streit um die Regelauslegung deutet sich derzeit an. "Das ist eine Frage für Charlie Whiting", sagte Ferrari Technikchef Pat Fry gegenüber dpa.

Ferrari mit jeder Menge Problemen

Ferrari wirkt dünnhäutig, was vor allem auf die auch für Ferrari wenig befriedigenden Testtage zurückzuführen ist. Ferrari ist derzeit noch weit davon entfernt vorne mitfahren zu können, das sieht auch Fry so. Auf die Frage nach den Podiumchancen sagte er auf Ferraris Internetseite: "Derzeit würde ich Nein sagen." Und ergänzte: "Wir haben eine Menge Arbeit vor uns."

Auch bei Mercedes läuft es noch nicht rund. Michael Schumacher fuhr mit seinem F1 W03 zwar 100 Runden, belegte aber mit einer Beszteit von 1:22.939 den letzten Platz unter den neuen Autos.

Schuhmacher fleißig aber trotzdem Letzter

Teamchef Ross Brawn zeigte sich trotzdem optimistisch: "Einige der Grundlagen sind gut: Die Kühlung passt, die Systeme funktionieren - und das bedeutet, dass sich all unsere Ingenieure von Beginn an darauf konzentrieren konnten, Performance zu finden", erklärt Brawn gegenüber motorsport-aktuell.com.

Für positive Schlagzeilen sorgte derweil Ex-Weltmeister Kimi "Iceman" Räikkönen, der mit seinem Lotus E20 an der magischen 1:22:000-Grenze kratzte und mit 1:22:033 die schnellste Zeit der Testtage hinlegte. Auch Bruno Senna (1:22:296) im Williams FW34 zeigte gute Resultate.

Vettel will Kraft tanken für die Titelverteidigung

Viele Experten hatten damit gerechnet, dass die Formel-1-Teams an den letzen Testtagen nochmals einen Schlusssprint ansetzen würden, doch diese Einschätzungen erwiesen sich als falsch, kein Team schaffte es – oder wollte es schaffen, die magische 1:22:000 Barriere zu durchbrechen.

Bevor die Teams weiter an den kleinen und großen Problemen arbeiten können, geht es für die Fahrer und ihre Autos ab nach Melbourne. Sebastian Vettel will die Zeit bis zum ersten Saisonrennen vor allem dazu nutzen, Energie für die erfolgreiche Titelverteidigung zu tanken. Fans und Experten bleibt nur abzuwarten, bis die Teams zeigen, was sie wirklich in der Hose beziehungsweise unter der Haube haben.

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