Formel 1 Weber sieht Schumis Nase vorn

Manager Willi Weber rechnet bereits beim Formel-1-Rennen im japanischen Suzuka mit einen vorzeitigen WM-Sieg Michael Schumachers. Eine Siegesfeier sei aber noch nicht vorbereitet - man wolle keine bösen Geister heraufbeschwören.

Manager Willi Weber will vor dem möglicherweise entscheidenden Rennen um den achten Titel seines Schützlings Michael Schumacher auf keinen Fall böse Geister heraufbeschwören. "Garantiert" sei nichts vorbereitet, sollte der Formel-1-Rekordweltmeister an diesem Sonntag in Suzuka beim vorletzten WM-Lauf seiner Karriere vorzeitig den WM-Gewinn schaffen. "Das wäre ein schlechtes Omen", sagte Weber vor dem Großen Preis von Japan in einem Interview mit den "Stuttgarter Nachrichten". Dafür werde es nach dem Rennen am 22. Oktober in Sao Paolo eine "Riesensause" geben, versprach der Manager.

Weber hat aus seinem Fauxpas vor neun Jahren gelernt. 1997 hatte er die berühmten roten Kappen ausliefern lassen, als Schumacher im letzten Rennen noch von Jacques Villeneuve (Kanada) abgefangen wurde. "Ich bin ein gebranntes Kind", meinte Weber: "Die Aktion damals hat mich sehr viel Geld gekostet." Dennoch dürfte sich der Manager etwas einfallen lassen, wenn Schumacher am Sonntag gewinnt, Alonso keinen Punkt holt, und der Kerpener damit den Titel einfährt.

Weber: "Ferrari hat viel Spielraum"

Weber geht auch davon aus, dass letztlich sein Schützling im packenden Duell mit Fernando Alonso (Spanien) die Nase vorn haben wird. Sehr viel spreche für Schumacher, nachdem Renault Ferrari vor drei Monaten noch "haushoch überlegen" gewesen sei. Die Franzosen hätten damals das Potenzial ihres Wagens schon ausgeschöpft. "Sie waren sehr schnell Oberkante Kellerdecke", meinte Weber, "Ferrari hatte viel Spielraum, während der Saison weiterzutüfteln. Jetzt sind wir auf der Überholspur und lassen uns den Titel nicht mehr nehmen."

Dafür spreche auch Schumachers psychologischer Vorteil. "Ich will die Qualitäten von Alonso nicht schmälern, aber Michael ist der Routinier, der jede sich bietende Chance gnadenlos nutzt - gerade in praktisch aussichtslosen Situationen, in denen man ihn schon abschreibt", erklärte Weber vor dem vorletzten WM-Rennen der Saison, in das Schumacher punktgleich mit Alonso wegen der größeren Zahl seiner Siege als Führender geht.

Und wenn Alonso seinen Titel erfolgreich verteidigt? Weber: "Das wäre sicher schade und etwas ärgerlich, aber es würde mir nicht das Herz brechen. Und ich glaube, auch für Michael würde die Welt nicht untergehen." Der nahende Abschied Schumachers erfüllt Weber mit Wehmut: "Die Situation deprimiert mich und macht mich richtig traurig."

DPA
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