Ron Dennis McLaren-Mercedes-Chef vor dem Aus

Einer der letzten, großen Formel-1-Patriachen steht vor dem Aus: Knapp zwei Wochen vor Saisonauftakt verdichten sich Gerüchte, dass Ron Dennis seinen Posten als Teamchef von McLaren-Mercedes räumen muss. Der Nachfolger steht auch schon fest.

Nach der Sunday Times berichtete nun auch der Guardian, Dennis werde seinen Posten in Kürze räumen. Nachfolger soll demnach McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh werden. Damit würde die Spionageaffäre der vergangenen Saison, in deren Zuge McLaren-Mercedes vom Automobil-Weltverband Fia zu der Rekordstrafe in Höhe von 100 Millionen US-Dollar und dem Abzug aller Konstrukteurspunkte in der WM-Wertung verurteilt wurde, doch noch personelle Konsequenzen auf höchster Ebene nach sich ziehen. McLaren-Mercedes hatte sich des unerlaubten Besitzes detaillierter Daten des Konkurrenten Ferrari schuldig gemacht.

Whitmarsh dementierte die Gerüchte um Dennis gegenüber dem Guardian nicht, bemühte sich aber klarzustellen, dass noch keine Entscheidung getroffen sei: "Es ist ausschließlich - und ich betone das Wort ausschließlich - seine Entscheidung, ob er eine andere Rolle übernimmt oder nicht." Werder er noch Dennis stünden unter Druck, er habe auch nicht vor, Dennis "das Messer in den Rücken" zu stoßen.

Hamilton: "Bin vollkommen beruhigt"

Silberpfeil-Pilot und Vizeweltmeister Lewis Hamilton (Großbritannien), der von Dennis seit jungen Jahren gefördert wird, sagte unterdessen dem Focus: "Wenn Ron gehen will, dann geht er. Meine Beziehung zu Mercedes ist genauso stark wie meine Beziehung zu McLaren. So gesehen bin ich vollkommen beruhigt."

Spekuliert wird unter anderem, dass Mercedes Dennis zum Rücktritt drängen könnte. Mercedes-Sportchef Norbert Haug dementierte dies aber umgehend. Den Stuttgartern gehören 40 Prozent der Teamanteile, Fachkreise gehen davon aus, dass Mercedes die Mehrheit am gemeinsamen Team übernehmen will.

Dennis' Wohnung durchsucht

Unter zusätzlichen Druck war Dennis in der vergangenen Woche geraten, als auch er im Rahmen weiterer Ermittlungen im Zuge der Spionageaffäre Besuch von der Staatsanwaltschaft Modena bekommen hatte. Dabei waren die McLaren-Zentrale in Woking sowie die Wohnungen hochrangiger Mitarbeiter von der Polizei durchsucht worden.

SID
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