Turnier in Katar Sofa statt Rudelgucken: Kaum Public-Viewing-Partys zur Fußball-WM

Fußball-Fans sitzen bei der WM 2018 zusammen
Fans, die im Sommer gemeinsam die Spiele verfolgen – dieses gewohnte Bild gibt es zur Fußball-WM 2022 in Deutschland nicht
© foto2press / Imago Images
Vorfreude kommt dieses Mal kaum auf, wenn man an die bevorstehende Fußball-WM in Katar denkt. Die meisten Städte in Deutschland planen keine größeren Public-Viewing-Veranstaltungen.

Feuchtfröhliche Fußball-Partys und gemeinsames Rudelgucken im Biergarten wird es zur bevorstehenden Weltmeisterschaft in Deutschland kaum geben. Public Viewing will einfach nicht recht passen zur Vorweihnachtszeit, Energie-Krise und Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie.

Doch vor allem die politische Situation im Gastgeberland Katar dämpft die Fußballfreude. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, planen die meisten Städte keine größeren Veranstaltungen zur WM, die vom 20. November bis 18. Dezember ausgetragen wird. Eine große Fanmeile in Berlin wird es wohl nicht geben und auch in Frankfurt am Main plant die Stadt nichts.

Deutsche Städte boykottieren Fußball-WM in Katar

Und unter dem Hashtag #keinkatarinmeinerkneipe finden sich in den Sozialen Medien außerdem zahlreiche Bars und Kneipen in Berlin, Düsseldorf, München oder Rostock, die sich einem Boykott-Aufruf angeschlossen haben.

Der Wüstenstaat Katar auf der arabischen Halbinsel steht wegen Menschenrechtsverstößen und des Umgangs mit Arbeitern aus anderen Ländern schon lange in der Kritik. In der Vergangenheit war es auch zu tödlichen Unfällen auf den WM-Baustellen gekommen. Die Regierung des Emirats verweist auf eigene Reformen und weist Teile der Kritik zurück.

Es gibt aber auch Ausnahmen: So ist in Wolfsburg auf dem Weihnachtsmarkt ein Public-Viewing zu den Spielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Planung, wie Citymanagement-Bereichsleiter Frank Hitzschke sagte. Die Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit der Fußball-WM in Katar seien "in keiner Weise mit unseren Werten vertretbar: Dennoch sehen wir einerseits ein großes Interesse der Zuschauerinnen und Zuschauer und sollten andererseits auch an die Sportler denken, die nicht in die Entscheidungen für den Austragungsort involviert sind und die Unterstützung der Fans verdient haben."

DPA
lhi

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