Der DFB-Kontrollausschuss hat beantragt, Jermaine Jones von Schalke 04 für acht Wochen zu sperren. Grund ist der von Schiedsrichter Wolfgang Stark zwar nicht bemerkte, von Fernsehkameras aber eingefangene Fußtritt von Jones gegen Marco Reus im Pokalspiel bei Borussia Mönchengladbach vor Weihnachten.
Nach seinem Wechsel zu Borussia Dortmund gibt es nun also noch einen weiteren Grund, warum Reus bei Schalke-Fans unbeliebt sein dürfte. Eine Schuld an dem Vorgang trifft ihn aber natürlich nicht. Während einer Spielunterbrechung hatte Jones, wie die Aufnahmen zeigen, mit voller Absicht genau auf den verletzten linken Fuß des Gladbachers getreten, an dem Reus sich einen Zeh gebrochen hatte und deshalb mit Spezialschuh spielte. Jones hatte später Gelb-Rot von Stark gesehen, allerdings nicht für die nun sanktionierte Szene.
Schalkes Manager Horst Heldt zeigte sich auf einer im Trainingslager in Doha abgehaltenen Pressekonferenz entsetzt über die Schwere der Strafe und kündigte an, gegen das Urteil vorgehen zu wollen: "Ich möchte das nicht herunterspielen, es war eine Tätlichkeit, die eine gewisse Strafe beinhaltet. Doch es hat schon ähnliche Tätlichkeiten gegeben, die dann jedoch in dem Wettbewerb geahndet wurden, in dem sie auch passiert sind".
Die acht Wochen Sperre würden für Jones darauf hinauslaufen, sechs Bundesligaspiele zu verpassen. Angesichts seiner guten Form der Hinrunde ein herber Verlust für seinen Verein. Doch ein Einspruch des Spielers oder seines Clubs würde zu einer Verhandlung vor dem Sportgericht des DFB führen, in der das Strafmaß noch verändert werden könnte. Ein Freispruch erscheint angesichts der TV-Bilder jedoch ausgeschlossen.
Daniel Raecke