Hannover 96 hat seinen Verletzungssorgen getrotzt und am 18. Spieltag der Bundesliga ein 0:0 bei 1899 Hoffenheim erkämpft. Die Niedersachsen sind jetzt zwar seit acht Spielen und damit länger als jeder andere Verein in der Bundesliga sieglos.
Gleich acht Spieler musste Trainer Mirko Slomka ersetzen. Jan Schlaudraff, Christian Schulz, Sergio Pinto, Henning Hauger sowie die Langzeitausfälle Carlitos und Leon Andreasen fehlten krank oder gesperrt. Dazu sind Didier Ya Konan und Karim Haggui mit ihren Nationalteams zum Afrika Cup gereist. Und auch Manuel Schmiedebach und Mohammed Abdellaoue sind erst kurz vor dem Spiel wieder fit geworden.
Doch statt in der Winterpause die dringend benötigten Neuzugänge für die Offensive zu verpflichten, trugen Clubchef Martin Kind, Sportdirektor Jörg Schmadtke und Slomka ihre Meinungsverschiedenheiten bei diesem Thema öffentlich aus.
Hannover zunächst besser im Spiel
Mit Mario Eggimann, Daniel Royer und Moritz Stoppelkamp in der Anfangsformation wirkte 96 zu Beginn dennoch deutlich homogener und griffiger als der Gastgeber. Die ersten Chancen spielte sich vor 24.800 Zuschauern ebenfalls Hannover heraus: So hätte Hoffenheims Jannik Vestergaard beinahe ein Eigentor erzielt (17.), ehe Lars Stindl (18.) und Stoppelkamp (22.) noch mit jeweils einer gute Schuss-Chance nachlegten.
Von der Mitte der ersten Halbzeit an drehte jedoch Hoffenheim auf. Das Team, das bis zu diesem Zeitpunkt nur als eine weitgehend aneinander vorbei wirkende Ansammlung von Einzelkönnern aufgetreten war, drängte Hannover auf einmal in die Defensive.
Ibisevic vergibt freistehend
Die eindeutig beste von gleich vier guten Möglichkeiten zwischen der 25. und 31. Minute vergab Mittelstürmer Vedad Ibisevic (25.), als er völlig frei stehend an Nationaltorwart Ron-Robert Zieler scheiterte.
In einer völlig niveauarmen zweiten Halbzeit hielt Hannover diesen Druck jedoch wieder fern vom eigenen Tor. Die Gäste kontrollierten das Spiel, ohne sich in der Offensive gefährlich in Szene setzen zu können. Der österreichische Neuzugang Royer war zweimal kurz davor, seinem ersten Einsatz von Beginn an gleich sein erstes Bundesliga-Tor folgen zu lassen. Doch einmal kam der 21-Jährige einen Schritt zu spät (55.), ein anderes Mal blieb er im Strafraum hängen (66.).
Hoffenheim dagegen führte seinen zunehmend unzufriedener werdenden Fans wieder vor Augen, warum die Mannschaft auch vor der Winterpause nur eines der letzten fünf Heimspiele gewonnen hatte: Zu viele Einzelaktionen, viel zu wenig Tempo und Ideen, ein Schuss von Fabian Johnson (84.). Mehr war von der TSG nicht zu sehen.