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Identität geklärt Happy End statt Abschiebung: Behörde beendet Ermittlungen zum Fall Jatta

Im weißen HSV-Trikot geht Bakery Jatta an der Torlinie entlang und hat die Hände vor der Brust zusammengelegt
Die Behörden haben keinen Zweifel mehr an der Identität von HSV-Spieler Bakery Jatta
© Christian Charisius / DPA
Wochenlang schürt ein Medienbericht Zweifel an der Identität von HSV-Spieler Bakery Jatta. Nun hat die zuständige Behörde ihre Ermittlungen abgeschlossen.

Die staatlichen Behörden haben die Ermittlungen gegen den Fußballprofi Bakery Jatta vom Zweitligisten Hamburger SV eingestellt. "Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat die bereits vorliegenden und neuen Unterlagen, die im Rahmen der Anhörung vorgelegt wurden, geprüft. Aus den dem Bezirksamt vorliegenden Unterlagen gehen keine belastbaren Anhaltspunkte hervor, die ausländerrechtliche Maßnahmen begründen würden. Die aufgekommenen Zweifel an der Richtigkeit der Angaben haben sich im Rahmen der Anhörung nicht bestätigt", wird Bezirksamtsleiter Falko Droßmann in einer Pressemitteilung vom Montag zitiert. 

Anhörung zur Identität von Bakery Jatta

Das Bezirksamt hatte seit zweieinhalb Wochen in einem Anhörungsverfahren die Identität des Gambiers geprüft. Diese soll nach einem Bericht der "Sport Bild" in Zweifel stehen. Spekuliert wurde, dass Jatta einen anderen Namen haben und älter sein könnte. Wegen der Zweifel an der Identität Jattas haben der 1. FC Nürnberg, der VfL Bochum und der Karlsruher SC Einspruch gegen die Wertung ihrer Spiele gegen den HSV eingelegt. Alle drei Teams hatten gegen den Tabellenführer verloren.

Die Franken hatten am Freitag ihre Begründung beim Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) eingereicht. Die Klärung stehe den Werten des 1. FC Nürnberg nicht entgegen. "Der Club steht weiterhin für außerordentliches Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und tritt entschlossen für Integration und interkulturelle Verständigung ein", hieß es.

Happy End statt Abschiebung

Hätte sich der Bericht der "Sport-Bild" bestätigt, hätte Jatta wohl die Abschiebung aus Deutschland gedroht. Nur alleinreisende minderjährige Flüchtlinge erhalten in der Regel eine Duldung und dürfen im Land bleiben. Als er nach seinen Angaben als 17-Jähriger nach einer abenteuerlichen Flucht nach Norddeutschland kam, wurde er zunächst für ein halbes Jahr von der Akademie Lothar Kannenberg, einer Jugendhilfe- und Bildungseinrichtung im niedersächsischen Bothel in der Nähe von Bremen, aufgenommen und gefördert. Dann landete er nach einem Probetraining beim HSV und erhielt - kurz nach seinem 18. Geburtstag im Juni 2016 - einen Kontrakt bis 2019, der mittlerweile bis 2024 verlängert wurde.

Nun sieht es so aus, als habe seine Geschichte tatsächlich ein Happy End.

tkr mit DPA

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