Bayern Münchens Sportvorstand Matthias Sammer hat Vorwürfe zurückgewiesen, nach denen der Verein den zurückgetretenen Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt für die Champions-League-Pleite beim FC Porto verantwortlich gemacht habe. "Keiner hat ihm die Schuld an der Niederlage in Porto gegeben", sagte Sammer im TV-Sender Sky vor dem Bundesliga-Spiel des deutschen Fußball-Meisters bei 1899 Hoffenheim.
Danach hielt eine Notelf der Bayern unbeeindruckt von den jüngsten Turbulenzen Kurs auf die 25. deutsche Meisterschaft. Nach dem 2:0 bei 1899 Hoffenheim fehlen den Münchnern voraussichtlich nur noch zwei Siege zum vorzeitigen Titelgewinn. Sebastian Rode (38. Minute) und Andreas Beck (90.+2) mit einem Eigentor verhalfen dem ersatzgeschwächten Team von Pep Guardiola zugleich zu einer gelungenen Generalprobe für das Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Porto, in dem die Bayern am Dienstag einen 1:3-Rückstand wettmachen müssen. Außerdem schonte Guardiola Xabi Alonso, Jerome Boateng und Thiago. Philipp Lahm fehlte wegen eines Infektes.
Sammer: Habe Verständnis für Fragen
Der 72-jährige Müller-Wohlfahrt und sein Stab hatten am Donnerstagabend einen Tag nach dem 1:3 im Viertelfinal-Hinspiel in Porto überraschend mit sofortiger Wirkung ihre Aufgaben bei dem Club niedergelegt. "Nach dem Champions League-Spiel des FC Bayern München gegen den FC Porto wurde aus uns unerklärlichen Gründen die medizinische Abteilung für die Niederlage hauptverantwortlich gemacht", hieß es in der Erklärung. Müller-Wohlfahrt war seit fast 40 Jahren mit einer kurzen Unterbrechung Mannschaftsarzt der Münchner.
Sammer wollte sich nicht weiter zu dem Schritt des Mediziners äußern. "Ich habe Verständnis für die Fragen, doch es ist am Freitag alles gesagt worden", sagte er. "Es ist die Entscheidung von Müller-Wohlfahrt. Wir haben es zur Kenntnis genommen und es bedauert." Im Spiel bei 1899 Hoffenheim betreute Volker Braun erstmals seit dem Rücktritt seines Kollegen die Mannschaft.