Normalerweise laufen die Fußballvereine der ersten und zweiten Bundesliga mit dem Hermes-Logo auf dem Oberarm auf. Der Logistikdienstleister lässt sich das mehrere Millionen pro Saison kosten. Am 32. Spieltag - so hat sich zumindest Hermes überlegt - sollen die Fußballklubs allerdings mit einem anderen Zeichen auf den Armen kicken: Dem Logo der Stiftung des Schauspielers Til Schweiger. Das allerdings finden nicht alle Klubs gut, wie die "Welt" berichtet.
Sechs Vereine der ersten und sieben der zweiten Liga haben demnach auf Anfrage der Zeitung erklärt, nicht an der freiwilligen Aktion teilnehmen zu wollen. Insgesamt 13 der 36 Vereine wollen mitmachen, der Rest ist unentschieden oder hat nicht reagiert. Unter den Verweigerern sollen demnach unter anderem Hoffenheim, Köln, Schalke, Leverkusen, Wolfsburg und der HSV sein. Viele der Klubs verweisen auf ihr bereits bestehendes Engagement im sozialen Bereich und sehen keinen Sinn darin, für die Til Schweiger Foundation zu werben. In Leverkusen fürchtet man gar eine "Verwässerung".
Til Schweiger Foundation für benachteiligte Kinder
Die Stiftung des Schauspielers setzt sich laut der Webseite für "benachteiligte Kinder und Jugendliche jeglicher Herkunft" ein. Besondere mediale Aufmerksamkeit erfuhr sie aber vor allem durch die Flüchtlingskrise in Deutschland. So hat die Stiftung etwa eine Kindertagesstätte für Flüchtlingskinder in Osnabrück mitfinanziert. Laut Bilanz aus dem Herbst 2016 sammelte die Organisation in rund vier Monaten etwas mehr als eine Million Euro an Spenden ein.
Begrüßt wird die Aktion unter anderem von den Vereinen FC Bayern München, RB Leipzig, Hertha BSC Berlin, Eintracht Frankfurt und dem SV Darmstadt. Auch in der zweiten Liga signalisierten mehrere Klubs Bereitschaft. "Diese Foundation kümmert sich unseres Wissens nach um Kinder und Jugendliche", zitiert die "Welt" einen Sprecher des Zweitligisten Greuther Fürth. Daher gebe es "keinen Grund", nicht dem Wunsch von Hermes zu entsprechen.
Ähnliche Reaktion wie bei "Wir Helfen"-Buttons
Vor rund eineinhalb Jahren gab es übrigens schon mal eine ähnliche Aktion von Hermes. Damals sollten die Klubs mit einem Logo des Flüchtlingshilfe-Bündnisses "Wir Helfen" auflaufen. Mehrere Vereine, darunter unter anderem der FC St. Pauli, Union Berlin, der SC Freiburg, der VfL Bochum und der 1.FC Nürnberg, weigerten sich, für die Aktion der "Bild" zu werben.
