Das Spiel der beiden "Werksmannschaften", Bayer 04 Leverkusen und VfL Wolfsburg, wurde durch eine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichters Manuel Gräfe entscheidend beeinflusst. In der 34. Minute erzielte VfL-Angreifer Nicklas Bendtner das 1:0 für die Heimmannschaft. Sein Vorlagengeber Vieirinha stand jedoch deutlich im Abseits. Der Linienrichter hob auch die Fahne, was einige Bayer-Spieler dazu bewegte, nicht mehr wirklich ins Spielgeschehen einzugreifen. Bendtner aber netzte die Hereingabe sicherheitshalber ein und Gräfe wertete den vorangegangenen Pass von André Schürrle fälschlicherweise als einen Ballkontakt von Bayers Kevin Kampl. Der Schiri überstimmte seinen Linienrichter.
Diese Szene erzürnte Leverkusens Sportchef Rudi Völler derart, dass er von der Tribüne in den Innenraum gestürmt kam und lautstark an der Seitenlinie wütete. Noch in der Pause gab es im Spielergang Diskussionen zwischen Gräfe, Völler und dessen ehemaligen Sturmpartner in der Nationalelf, Wolfsburgs Sportchef Klaus Allofs. "Das ist eine riesengroße Ungerechtigkeit. Ich habe es nicht verstanden, warum er das Risiko eingegangen ist, seinen Linienrichter zu überstimmen", sagte Völler.
Nach dem Seitenwechsel glich Gräfe seinen Fehler dann fragwürdigerweise wieder aus, als er ein Foul von Bayer-Schlussmann Bernd Leno an Daniel Caligiuri übersah und den Wölfen einen Elfmeter verweigerte. Da habe der Schiedsrichter womöglich Fingerspitzengefühl gezeigt, meinte Leno nach dem Spiel. Den entscheidenden Treffer zum 2:1 nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Chicharito erzielte am Ende Julian Draxler.