Vor dem Spiel gegen Bielefeld Wieso der FC Bayern trotz Einreise aus dem Corona-Risikogebiet Katar nicht in Quarantäne muss

Spieler des FC Bayern München bejubeln den Gewinn der Klub-WM im Coronavirus-Risikogebiet Katar
Der FC Bayern München ist als Sieger von der Klub-WM im Coronavirus-Risikogebiet Katar zurückgekehrt – in Quarantäne müssen Spieler und Delegation trotzdem nicht
© Mahmoud Hefnawy / DPA
Thomas Müller hat sich mit dem Coronavirus infiziert und muss in Quarantäne. Seine Mannschaftskollegen vom FC Bayern dürfen jedoch wenige Tage nach ihrer Einreise aus dem Risikogebiet Katar wieder spielen. Warum ist das so?

Gerade einmal drei Tage ist es eher, dass der FC Bayern in Katar die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte mit dem Sieg bei der Klub-WM krönte – es war der sechste Titel, den das Team von Trainer Hanis Flick innerhalb eines Jahres einheimste (lesen Sie dazu: "Die beste Mannschaft der Bayern-Geschichte – und die peinlichste Führung der Bundesliga").

An diesem Montag ist für den deutschen Rekordmeister wieder das Alltagsgeschäft angesagt. Im heimischen Stadion empfängt der FC Bayern am 21. Bundesliga-Spieltag Arminia Bielefeld (20.30 Uhr, live bei Dazn und im stern-Ticker) – drei Tage nach der Rückkehr von Mannschaft und Delegation aus dem Emirat nach Deutschland am Freitag.

Warum muss der FC Bayern nicht in Quarantäne?

Obwohl Katar – wie die meisten Staaten der Welt – vom Robert-Koch-Institut seit dem 15. Juni 2020 als Corona-Risikogebiet eingestuft wird, müssen die Spieler des FC Bayern nicht in Quarantäne. Warum ist das so?

Eigentlich ist die Vorschrift eindeutig: "Für Einreisende in die Bundesrepublik Deutschland, die sich zu einem beliebigen Zeitpunkt innerhalb der letzten zehn Tage vor Einreise in einem Risikogebiet aufgehalten haben, besteht gemäß den jeweiligen Quarantäneverordnungen der zuständigen Bundesländer eine Pflicht zur Absonderung", heißt es vom Robert-Koch-Institut.

Am 8. November wurden die Einreisevorschriften sogar noch einmal verschärft – zumindest für Otto-Normal-Bürgerinnen und -Bürger. Wer sich in einem Risikogebiet wie Katar aufgehalten hat, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens nach fünf Tagen "frei testen" lassen.

Allerdings gibt es Ausnahmen von der Regel, so das Robert-Koch-Institut: "Um das Gemeinwesen und den Wirtschaftsverkehr aufrecht zu erhalten, sind bestimmte Personengruppen von der Pflicht zur Quarantäne ausgenommen."

Und zu diesen Gruppen gehören – je nach Bundesland – auch Profisportler wie die des FC Bayern. In der bayerischen Einreise-Quarantäneverordnung ist klargestellt, dass die Pflicht zur Absonderung nicht für Personen gilt, "die zur Vorbereitung, Teilnahme, Durchführung und Nachbereitung internationaler Sportveranstaltungen durch das jeweilige Organisationskomitee akkreditiert werden". Kurzum: Weil der Bundesligist nicht zum reinen Vergnügen in Katar war, sondern an der Klub-WM der Fifa teilgenommen hat, müssen Spieler, Trainerstab und Offizielle nicht in Quarantäne. Die üblichen strengen Einreiseregeln gelten für sie nicht.

Zwei Coronavirus-Tests pro Woche

Dieses Privileg können nicht ausschließlich Profifußballer genießen. Entsprechende Ausnahmen gelten in Bayern und anderen Bundesländern unter bestimmten Umständen auch für andere, zum Beispiel für Lkw-Fahrer, Pilotinnen, Pflegekräfte oder Geschäftsreisende.

Darüber hinaus werden die Profis des FC Bayern regelmäßig auf eine Coronavirus-Infektion getestet. Das Hygiene-Konzept der Deutschen Fußball-Liga sieht bei den zurzeit hohen Inzidenzen mindestens zwei wöchentliche Tests pro Spieler vor.

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