Champions League Großes Lob für den "Laser-Mann"

Werder Bremen ist in Athen mit einem blauen Auge davon gekommen. Nach dem mageren Remis stand besonders ein Mann im Mittelpunkt: Wiese-Ersatz Christian Vander bot in der "Hölle von Athen" eine überzeugende Leistung. Und das, obwohl Vander mit schweren Schikanen zu kämpfen hatte.

Die Abwehr wackelte ein bisschen weniger, die Offensive traf trotzdem - doch Werder Bremens wichtigste Erkenntnis nach dem 2:2 (1:1) im Champions-League-Spiel bei Panathinaikos Athen war eine andere: Auch mit Reserve-Torhüter Christian Vander besitzt der Fußball-Bundesligist einen sicheren Rückhalt. Der im vergangenen Jahr bei seinen wenigen Einsätzen noch flattrige Ersatzmann des verletzten Stammkeepers Tim Wiese ließ sich im Olympiastadion nicht einmal von den wiederholten Störungen durch Laserlampen stören. "Er hat sich nichts anmerken lassen", lobte Trainer Thomas Schaaf die "gute Leistung" des zweiten Mannes und kritisierte die Licht-Attacken als "Unart".

Der mit Reflexen und Ruhe überzeugende Keeper blieb trotz des immer wieder auftauchenden grünen Lichtstrahls im Gesicht cool. "Ehrlich gesagt hat mich das nicht überrascht. Ich habe von diesen Laser-Störungen schon von einem Bekannten aus Griechenland gehört", sagte Vander: "Das scheint hier gerade Mode zu sein. Auf dem Platz habe ich so etwas aber noch nie erlebt."

Schon beim Warmmachen begannen die Störungen, die erst Mitte der ersten Halbzeit nach der Drohung des Schiedsrichters, das Spiel abzubrechen, aufhörten. "Du fokussierst dich auf den Ball, und dann hast du immer diese Blitze in den Augen und willst dich eigentlich immer kurz wegdrehen", beschrieb Vander die Störungen, die er zu ignorieren versuchte: "Ich wollte mich auch nicht ständig beschweren, denn es war ja klar, dass das erst recht das ganze Stadion gegen uns aufbringt", erklärte der 27-Jährige hinterher.

Vander war der erhoffte Rückhalt. An den Gegentreffern durch Evangelos Matzios (36./68.) war er schuldlos. "An den beiden Toren konnte er nichts machen, die waren unhaltbar", lobte Mitspieler Torsten Frings: "Christian hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Er hat uns die Sicherheit gegeben, die wir brauchten." Vander, der im Vorjahr bei seinen Einsätzen gegen Olympiakos Piräus und Real Madrid gepatzt hatte, wird auf jeden Fall in den beiden Bundesliga-Spielen am Samstag in Hannover und am Dienstag gegen Leverkusen im Tor stehen. Wiese fällt wegen eines Muskelfaserrisses zwei Wochen aus.

Während Vander überzeugte, traf das nur auf wenige der Bremer Feldspieler zu. Werder ließ gegen das Mittelklasse-Team aus Griechenland viele Chancen zu und musste das Unentschieden nach Toren von Per Mertesacker (29.) und Hugo Almeida (83.) als Punktgewinn verbuchen. "In der Rückwärtsbewegung haben wir einiges besser gemacht, aber das geht noch besser", übte Manager Klaus Allofs vorsichtige Kritik. Mit drei Punkten aus drei Spielen liegt Werder in der Gruppe B weiter hinter Inter Mailand (9) und der Überraschungs- Mannschaft aus Famagusta (4). "Wir müssen jetzt das Heimspiel gegen Athen und das Spiel in Famagusta gewinnen", forderte Frings.

"Wir haben in der Schlussphase keinen Gegentreffer mehr bekommen und haben auch nach dem 1:2 die Ruhe behalten", sagte Allofs und hob die positiven Aspekte hervor: "Man muss diese Leistung auch ein bisschen in die Vorgeschichte einordnen", sagte er mit Verweis auf die vielen Gegentore in den zurückliegenden Wochen. Die Griechen freuten sich über ihren ersten Punktgewinn nicht. "Es war eine Sünde, statt mit einem Sieg mit einem 2:2 aus dem Spiel zu kommen", kritisierte die Zeitung "Exedra" das schmerzliche Unentschieden.

DPA
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