Champions League Leverkusens glanzloser Abschied

Bayer Leverkusen hat sich mit der sechsten Niederlage in Folge aus der Champions League verabschiedet. Das Team von Trainer Hörster verlor gegen Inter Mailand mit 0:2.

Bayer Leverkusen hat sich trotz der sechsten Niederlage in Folge mit Anstand aus der Champions League verabschiedet. Das Team von Trainer Thomas Hörster verlor am Mittwochabend auch gegen Inter Mailand 0:2 (0:1) und beendete die Zwischenrunde als erste Mannschaft in der Historie der "Königsklasse" ohne jeden Punktgewinn. Im 101. Europapokal-Auftritt in der Bayer- Vereinsgeschichte, dem vorerst letzten für mindestens 17 Monate, erzielten Martins (36.) und Emre (90.) vor 22 500 Zuschauern in der ausverkauften BayArena den Treffer für die Italiener, die sich damit in der Gruppe A hinter dem FC Barcelona für das Viertelfinale qualifizierten.

Schongang für den Abstiegskampf

Im Hinblick auf die im Kampf um den Bundesliga-Klassenverbleib wichtigere Partie am Samstag beim 1. FC Kaiserslautern schonte Bayer- Chefcoach Thomas Hörster gleich mehrere Stammkräfte. Juan und Dimitar Berbatow (muskuläre Probleme) waren gar nicht erst im Kader, die in der zweiten Halbzeit eingewechselten Nationalspieler Bernd Schneider und Oliver Neuville saßen zunächst auf der Bank. Dennoch hatte Bayer- Manager Reiner Calmund vor dem Spiel angekündigt: "Wir wollen uns mit Anstand aus der Champions League verabschieden, am liebsten mit einem Sieg."

Statistik zum Spiel

Bayer 04 Leverkusen - Inter Mailand 0:2 (0:1)

Bayer 04 Leverkusen:

Butt - Ojigwe, Kaluzny, Kleine, Placente - Ramelow, Bastürk (46. Schneider) - Brdaric (46. Neuville), Simak (62. Cris), Bierofka – Franca

Inter Mailand:

Toldo - Javier Zanetti, Cordoba, Cannavaro, Coco - Conceicao (83. Guly), Okan (19. Cristiano Zanetti), Di Biagio, Emre - Morfeo (75. Pasquale), Martins

Schiedsrichter:

Valentin Iwanow (Russland) - Zuschauer: 22 500 (ausverkauft)

Tore:

0:1 Martins (36.), 0:2 Emre (90.)

Gelbe Karten:

Ojigwe, Kleine

Besondere Vorkommnisse:

Butt hält Foulelfmeter von Morfeo (45.)

Beste Spieler:

Butt, Ramelow / Emre, Martins

Außer Kampf nichts zu bieten

Zwar bemühten sich die Gastgeber 308 Tage nach dem verlorenen Champions-League-Finale gegen Real Madrid um einen sportlich fairen Ausstand und spielten besser als zuletzt, hatten aber dennoch gegen den Zweiten der Serie A außer Kampf nicht all zu viel zu bieten. Vor allem im Abschluss und in der Abwehr offenbarten die Rheinländer ihre bekannten Schwächen. Der von Jan Simak frei gespielte brasilianische Nationalspieler Franca (25.) vertändelte in aussichtsreicher Position den Ball. Fünf Minuten später verzog auch Daniel Bierofka.

Überforderte Hintermannschaft

In der Defensive bekam Bayer vor allem den 18-jährigen Martins nicht in den Griff. Da der 13-malige italienische Meister auf seine gelb-gesperrten Stürmerstars Christian Vieri und Alvaro Recoba sowie den verletzten Hernan Crespo verzichten musste, kam der Nigerianer zu seinem erst dritten Europacup-Einsatz und stellte die Leverkusener Hintermannschaft ein ums andere Mal bloß. Konnte er zunächst zwei Mal (16./24.) den hervorragenden Jörg Butt nicht überwinden, behielt er in der 36. Minute die Nerven und verwandelte eiskalt. Der überforderte Thomas Kleine konnte Martins kurz vor dem Pausenpfiff nur durch ein Foul im Strafraum stoppen. Mit dem berechtigten Elfmeter (45.) scheiterte Domenico Morfeo aber an Butt.

In der zweiten Halbzeit drückte Leverkusener aufs Tempo und erspielte sich weitere Chancen. Aber ein Kopfball von Franca (53.) und ein Schuss von Bierofka (66.) fanden ihr Ziel nicht. Auf der Gegenseite schraubte Inter das Tempo einen Gang zurück, allein Martins aber blieb weiter torgefährlich und verpasste in der 57. und 78. Minute nur knapp sein zweites Tor.

DPA

PRODUKTE & TIPPS