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Champions League ManU lässt Schalke keine Chance

Manchester United hat gegen Schalke im Hinspiel des Champions-League-Halbfinales hoch überlegen gewonnen. Nur Keeper Manuel Neuer hielt mit einer Weltklasse-Leistung dagegen.

Nach dem Schlusspfiff haben sich die Schalker Spieler tief enttäuscht und vielleicht ein wenig überrascht trotzdem abgeklatscht. Man konnte fast den Eindruck haben, dass die Schalker zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht verstanden hatten, was mit ihnen in den 90 Minuten zuvor passiert war. Den 54.142 Zuschauern in der Veltins Arena hatte sich folgendes Bild geboten: Der Gastgeber in diesem Hinspiel des Champions-League-Halbfinales war das hilflose Opfer einer überragenden Mannschaft von Manchester United geworden. Ohne den Hauch einer Chance waren die Königsblauen den Engländern während des gesamten Spiels hoffnungslos hinterhergelaufen. Eindeutiger kann eine Niederlage kaum ausfallen.

Nur Keeper Manuel Neuer war an diesem Abend in Weltklasse-Form. Ihm allein war es zu verdanken, dass Manchester United bis zur 67. Minute brauchte, um die 1:0-Führung zu erzielen. Als Wayne Rooney zwei Minuten später auf 2:0 erhöhte, war das Spiel endgültig gelaufen. Der Traum vom Finale in Wembley ist wohl geplatzt. Im Rückspiel in einer Woche wird Schalke wieder ohne Chance sein.

Ferguson setzt auf eine defensive Formation


Nach den eindruckvollen Leistungen der Schalker gegen Inter Mailand setzte United-Trainer Alex Ferguson auf eine vermeintlich defensivere Ausrichtung: Doch auch mit Antonio Valencia anstelle von Nani auf der rechten Außenbahn war von respektvoller Zurückhaltung überhaupt nichts zu sehen. Immer wieder überraschte Manchester die komplett überforderten Außenverteidiger Atsuto Uchida und Hans Sarpei mit seinen schnellen Vorstößen.

Bereits nach drei Minuten musste Neuer sein ganzes Können aufbieten, als er Rooneys feinen Schlenzer von der Strafraumgrenze aus dem Winkel kratzte. Während der englische Nationalangreifer im weiteren Verlauf der ersten Hälfte meist nur als glänzender Vorbereiter in Erscheinung trat, entwickelte sich ein Privatduell zwischen seinem Sturmpartner Javier Hernandes und Neuer.

Neuer behält lange die Oberhand


Doch ob es der Mexikaner aus der Distanz (6.), per Tunnel (14.) oder Direktschuss aus kurzer Distanz (36.) versuchte - stets behielt der deutsche Auswahltorhüter die Oberhand. Zweimal verzog der "Chicharito", kleine Erbse, genannte Hernandez (21./26.) nur knapp. Kurz vor der Pause entschärfte Neuer zudem mit einer seiner eingesprungenen Paraden gegen Giggs.

Kopfschüttelnd und mit zusammengepressten Lippen betrachtete Schalkes Trainer Ralf Rangnick den vogelwilden Auftritt seiner Elf. Hatten die Königsblauen gegen Inter noch mit einer kompakten Defensivleistung und blitzartigem Umschalten geglänzt, ließen sie nach der Anfangsphase jedes Selbstvertrauen vermissen. Einzig Farfans (15.) Schussversuch aus 15 Metern brachte das Tor von Edwin van der Sar ansatzweise in Gefahr, gerade mal gut ein Drittel Ballbesitz wies die Statistik zur Pause für Schalke aus.

Raul ist auf sich allein gestellt


So blieb auch Raúl fast von jeglicher Versorgung mit Vorlagen abgeschnitten. "Keine Sekunde" dürfe man den Spanier aus den Augen lassen, hatte van der Sar seinen Vorderleuten eingeimpft. Und Raúl, der Manchester mit Real Madrid bereits zweimal per Doppelpacks aus der Königsklasse geschossen hatte, trat wegen der engen Bewachung durch Uniteds Kapitän Nemanja Vidic kaum in Erscheinung.

Auf der anderen Seite war Neuer schon nach 73 Sekunden der zweiten Halbzeit wieder als Retter in allerhöchster Not gefordert. Einen Kopfball von Patrice Evra lenkte er per Reflex über die Latte. Nur eine Minute ließ Giggs zunächst alle Schalker Verteidiger ins Leere rutschen, verzog allerdings aus elf Metern.

Manchester vergibt zahlreiche Chancen


Die zahlreichen vergebenen Möglichkeiten schienen Manchester mehr und mehr zu frustrieren. Doch mitten in die erste Schalker Befreiungsphase fiel die hochverdiente Führung für Manchester. Rooney steckte auf Giggs durch und der 37-Jährige ließ dem komplett alleingelassenen Neuer aus zehn Metern keine Chance.

Und auch zweieinhalb Minuten später beim zweiten Gegentor präsentierte sich Schalkes Abwehr um Innenverteidiger Joel Matip, der für den verletzten Benedikt Höwedes in der Startelf stand, komplett desorientiert. Dieses Mal nutzte Rooney einen Diagonalpass von Hernandez zu seinem dritten Tor in dieser Champions-League-Saison.

tis/DPA DPA

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