Die Statistik
Im Champions-League-Halbfinale (ab 20.45 Uhr im Liveticker von stern.de) gegen Real Madrid spricht die Statistik klar für den FC Bayern München. Der deutsche Fußball-Rekordmeister hat von 20 Partien in der Königsklasse sowie im früheren Europapokal der Landesmeister elf gewonnen, die Spanier dagegen nur sieben. Zuletzt zogen die Münchner vor zwei Jahren in Madrid nach Elfmeterschießen ins Endspiel ein. Die Halbfinal-Bilanz der Teams spricht für den Titelverteidiger: Er schaffte viermal den Einzug ins Finale (1976, 1987, 2001, 2012), Real Madrid nur einmal (2000). Real hat allerdings seine letzten 17 Champions-League-Heimspiele nicht verloren. Und: Coach Carlo Ancelotti hat noch nie gegen München verloren. Eine Übersicht über die besten Duelle finden Sie hier.
Die Formkurve der Teams
Real Madrid gewann in der vergangenen Woche den spanischen Pokal. Im Finale gegen den Erzrivalen FC Barcelona fehlte zwar Superstar Cristiano Ronaldo verletzt - doch dafür drehte Gareth Bale mächtig auf. Sein Sprint vor dem 2:1-Siegtor ist schon jetzt eine der spektakulärsten Aktionen der Fußball-Saison. Real hat - wie Bayern - also einen wichtigen Titel sicher. Bei den Münchnern liegt der Gewinn der Meisterschaft allerdings schon wieder Wochen zurück, seitdem plagt sich das Starensemble durch seine Bundesliga-Spiele, in der Hoffnung, bloß keine Blessuren davon zu tragen. Zur Auslosung galten die Münchner noch als Favorit. Doch jetzt geht Real mit mehr Rückenwind ins Duell.
Das sind die Schlüsselduelle
Ein Mann-gegen-Mann-Vergleich zwischen den Teams würde nahezu unentschieden enden. Beide Teams sind von den Torhütern Manuel Neuer und Iker Casillas bis hin zu den Außenstürmern Ribery und Robben, sowie Ronaldo und Bale weltklasse besetzt. Hier können Nuancen und die Tagesform entscheiden. In so einem engen Spiel kommt es vor allem auf eines an: Das Spiel im Mittelfeld. Borussia Dortmund hat es im Viertelfinal-Rückspiel gegen Real vorgemacht: Wenn man das zentrale Mittelfeld der Madrilenen mit Luka Modric, Angel di Maria und Xabi Alonso unter Druck setzt, dann passieren Fehler. Von denen könnte Bayerns Mittelfeld um Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos profitieren. Die Leistung im Mittelfeld ist für Bayern der Knackpunkt zu einer guten Ausgangslage für das Rückspiel.
So spielt Real Madrid
Madrid wird auf Konter setzen. Im spanischen Pokalfinale gegen Barcelona zeigten Bale und Co, wie schnell sie bei eigenem Ballbesitz nach vorne spielen. Pep Guardiola sagt nicht umsonst: "Real ist eine der stärksten Kontermannschaften der Welt." Dennoch müssen die Bayern-Fans keine Defensiv-Schlacht von Madrid erwarten. Real wird nicht so tief stehen wie Manchester United oder Arsenal zuletzt. Das Team von Carlo Ancelotti dürfte mehr mitspielen. Es liegt nicht in der Spielidee der Madrilenen, ausschließlich abzuwarten. Auch die Bayern werden also ihre Räume bekommen.
Dieser Schiedsrichter pfeift das Hinspiel
Das Hinspiel im Bernabeu pfeift Howard Webb. Für den Engländer ist es das 86. Europapokalspiel, das siebte mit Beteiligung des deutschen Fußball-Rekordmeisters. Webb leitete schon einmal eine Königsklassen-Partie der Münchner im Bernabeu-Stadion. Am 22. Mai 2010 unterlagen die Bayern im Endspiel mit 0:2 gegen Inter Mailand. Gutes Omen: Webb leitete auch das Halbfinal-Hinspiel der Bayern gegen Real im Jahr 2012. München gewann 2:1.