Champions League Nach Patzer gegen City: Bayerns Upamecano wird rassistisch beleidigt und in der Presse verspottet

Dayot Upamecano
Dayot Upamecano erwischte gegen Manchester City einen schwarzen Tag
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Dayot Upamecano verschuldete gegen Manchester City ein Gegentor. Nach dem Champions-League-Spiel gab es im Internet rassistische Angriffe gegen den Verteidiger. Der FC Bayern reagierte sofort.

Das hatte sich der FC Bayern ganz anders vorgestellt: Im Hinspiel des Viertelfinales der Champions League unterlag der deutsche Rekordmeister 0:3 bei Manchester City, die Chance auf das Halbfinale ist damit denkbar gering. Die Enttäuschung bei den Anhängern ist also durchaus verständlich – nicht akzeptabel ist jedoch, dass einige "Fans" auf die Niederlage mit rassistischen Beleidigungen reagieren.

Zielscheibe der Angriffe ist Verteidiger Dayot Upamecano. Der Franzose mit Wurzeln in Guinea-Bissau hatte mit einem schweren Patzer das 0:2 begünstigt. In den sozialen Netzwerken wurde Upamecano daraufhin von einigen Usern wegen seiner Hautfarbe beleidigt. So finden sich auf seinem Instagram-Profil mehrere rassistische Kommentare. Der FC Bayern hat sich bereits hinter seinen Spieler gestellt. "Wir alle beim FC Bayern verurteilen Rassismus aufs Schärfste! Der gesamte Club steht hinter dir, Upa!", kommentierte der Verein auf Instagram.

Internationale Medien ziehen über Dayot Upamecano her

Auch der Fanclub "Club Nr 12" stellte auf Twitter klar: "Kein Fehler oder schlechtes Spiel rechtfertigt Rassismus und diese Art von Beleidigungen." Upamecano hatte nach zuletzt guten Leistungen gegen City einen insgesamt schlechten Tag erwischt – der Fehler vor dem 0:2 war da nur die Spitze des Eisbergs. In den internationalen Medien wurde der Abwehrspieler mit Spott bedacht: "Upamecano 'unterschreibt' bei Manchester City. Das unerklärliche Spiel des Innenverteidigers war der Untergang für Bayern München. Wenn Upamecano seinen Lebenslauf an Pep Guardiola senden wollte, ist dies vielleicht nicht der richtige Weg", kommentierte beispielsweise die spanische Sportzeitung "Mundo Deportivo".

Von den Bayern-Verantwortlichen bekam Upamecano schon direkt nach dem Spiel Rückendeckung, Schuldzuweisungen gab es nicht. "Kein Vorwurf an ihn, weil er in den letzten Wochen ein ganz wichtiger Spieler ist und in Topform war", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Trainer Thomas Tuchel zeigte sich ebenfalls nachsichtig: "Jeder, der so viele Spiele macht, macht auch irgendwann einen Fehler." Und Joshua Kimmich meinte: "Es ist wichtig, dass er an seine Stärken glaubt. Er ist ein überragender Spieler."

Bayern München-Manager Thomas Tuchel in Manchester
Bayern München-Manager Thomas Tuchel in Manchester
© Nick Potts / PA Wire / DPA
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Rassistische Beleidigungen nach sportlichen Fehltritten sind im Fußball leider nahezu an der Tagesordnung. Unter anderem musste schon Upamecanos Bayern-Teamkollege und französischer Landsmann Kingsley Coman damit Bekanntschaft machen. Nach seinem verschossenen Elfmeter im WM-Finale gegen Argentinien wurde er im Internet beschimpft. Auch damals zeigte der FC Bayern klare Kante gegen die rassistischen Sprüche.

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