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DFB-Pokal-Halbfinale Videoschiedsrichter-Chef gibt zu: Elfmeter für Bayern war ein Fehler 

Pokal Werder Bremen Bayern München
Sich beschwerende Bremer vor Schiedsrichter Daniel Siebert
© Stuart Franklin/Bongarts / Getty Images
Jetzt räumt sogar der DFB ein, dass der umstrittene Elfer zehn Minuten vor Ende des Pokal-Halbfinales falsch war - aus "schiedsrichterfachlicher Sicht", wie VAR-Chef Jochen Drees sagt. Durch den Treffer ist Bayern München ins Finale eingezogen.

Jochen Drees hat als Chef der DFB-Videoschiedsrichter einen Kommunikationsfehler beim umstrittenen Elfmeter für den FC Bayern München im Pokalhalbfinale in Bremen eingeräumt. Schiedsrichter Daniel Siebert und Videoassistent Robert Kampka hätten sich "im Prinzip diese Situation nochmal anschauen müssen. Und da haben beide einfach nicht auf die Art und Weise miteinander kommuniziert und geredet, wie wir das erwarten würden", sagte der frühere Bundesliga-Referee in einem SWR-Interview.

Elfmeter "brutal" und unberechtigt

Der Strafstoß war der Knackpunkt beim 3:2 (1:0)-Erfolg der Bayern bei Werder Bremen, mit dem der Bundesliga-Spitzenreiter den Finaleinzug perfekt machte. Bremens Trainer Florian Kohfeldt hatte den Elfmeter, den Robert Lewandowski in der 80. Minute verwandelte, als "brutal" und unberechtigt eingestuft. Werder-Verteidiger Theodor Gebre Selassie hatte Wirbelwind Kingsley Coman im Strafraum leicht mit dem Ellbogen berührt, woraufhin Coman zu Boden gegangen war. Siebert blieb nach kurzer Rücksprache mit seinen Assistenten bei der Entscheidung. 

Frankc Ribéry (l.) hat im Spiel gegen Hoffenheim einen Elfmeter geschunden

Auf der Homepage des DFB schreibt Drees: "Wir erwarten zwar, dass der Video-Assistent eine fachliche Einschätzung vornimmt, ob eine Situation in einem klar strafbaren oder nicht strafbaren Bereich liegt. Und ob eine falsche Wahrnehmung des Schiedsrichters vorliegt. Ist einer der Faktoren aus Sicht des Video-Assistenten offensichtlich der Fall, muss es aber unbedingt zu einem On-Field-Review kommen." Und weiter: "Einerseits gibt es Aspekte, die auf fachlicher Ebene gegen einen Strafstoß sprechen. Andererseits gibt es allerdings auch einen Aspekt, der für einen strafstoßwürdiges Vergehen spricht. Aus schiedsrichterfachlicher Sicht halten wir die Strafstoßentscheidung für nicht korrekt."

Drees nahm den Unparteiischen Siebert aber auch in Schutz. Auf die Frage, warum der Spielleiter sich die Szene nicht nochmal am Bildschirm angeschaut habe, sagte er im SWR: "Weil der Videoassistent eine Bewertung einer Szene vor dieser Szene vorgenommen hat und der Meinung war, dass die Entscheidung, Strafstoß zu geben, nicht klar und offensichtlich falsch gewesen ist." 

nik/DPA

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