"Ich kann mit Druck umgehen, das ist nicht das Problem. Wichtig ist, dass die Jungs funktionieren", hatte Hoffenheims Trainer Holger Stanislawski bei Sky vor dem DFB Pokal-Viertelfinale gegen Greuther Fürth auf die Kritik seines Chefs Dietmar Hopp angesprochen geantwortet. Doch den Gefallen zu funktionieren taten seine Spieler ihm nicht.
Sie agierten desolat, Marvin Compper (36.) wurde, nachdem ihm alle Sicherungen durchgebrannt waren, nach einer Tätlichkeit vom Platz gestellt, dann besiegelte ein Tor von Olivier Occean (44.) kurz vor der Pause die 0:1-Pokal-Blamage und beförderte Fürth erstmals ins Halbfinale. Die Tage des Trainers im Kraichgau dürften nach der erneuten Heimniederlage wohl gezählt sein.
Verunsicherte TSG Hoffenheim
Stanislawski, dessen Name vor der Partie von den Fans lautstark skandiert worden war, hatte nach dem 2:2 gegen Augsburg rotieren lassen, die zuletzt enttäuschenden Sejad Salihovic und Ryan Babel auf die Bank gesetzt. Doch das Spiel lief alles andere als rund. Auch der vom VfL Wolfsburg als Ersatz für Vedad Ibisevic geholte Srdjan Lakic konnte die Angriffsmisere nicht beheben. Der Platzverweis für Compper, der wegen eines Wischers ins Gesicht von Stephan Fürstner vom Feld musste, steigerte die Verunsicherung beim Bundesligisten.
Bis zur ersten Torszene mussten die Fans 24 Minuten lang warten. Dann lenkte Fürths Torhüter Max Grün Peniel Mlapas Schuss zur Ecke. Auch an der zweiten Hoffenheimer Chance war der U 21-Nationalspieler entscheidend beteiligt. Diesmal verhinderte Heinrich Schmidtgal mit seiner Rettungstat kurz vor der Linie den drohenden Rückstand für die Franken (33.). Bei den Gästen war Occean auffälligster Angreifer. In der 30. Minute war 1899-Keeper Tom Starke gegen den Kanadier im Bilde, doch kurz vor der Pause spielte Occean die komplette Innenverteidigung der Badener aus und vollstreckte zum 0:1.
Greuther Fürth hätte sogar noch nachlegen können
Hoffenheim agierte auch im zweiten Durchgang zu hektisch und ohne spielerische Linie nach vorne. Neuzugang Lakic rieb sich immer wieder in Zweikämpfen auf und fand keine Bindung zum Spiel. Mitte der zweiten Halbzeit wechselte Stanislawski seinen bis dahin besten Angreifer Mlapa aus und ersetzte ihn durch Babel. Die Fürther erwiesen sich zunehmend als ebenbürtiger Gegner. Sercan Sararer (72.) nach spektakulärem Solo und Occean (79.) vergaben sogar die Chancen zum 0:2.