Der sportliche Wert des Ländertestspieles Deutschland gegen die Slowakei hielt sich in Grenzen. Die deutsche B-Elf begann zwar munter, baute jedoch schnell ab und unterlag mit 1:3. Das schwere Unwetter über Augsburg machte den Kick nicht gerade zu einem fußballästhetischen Leckerbissen. Entsprechend wenig gab es über das Geschehen auf dem Rasen zu erzählen.
ARD-Experte Mehmet Scholl suchte sich daher ein eigenes Thema und lederte am Rande des Spiels gegen den FC Bayern ab. Besonders der Umgang mit den eigenen Spielern scheint ihm bei seinen ehemaligen Klub zu missfallen. "Ein Spieler, dessen Vertrag noch ein Jahr läuft, möchte bleiben und bekennt sich mehrmals zum Verein. Das wird dann vom Klub nicht gern gesehen, der muss dann angeblich gehen. Ein anderer Spieler, dessen Vertrag noch drei Jahre läuft, spricht schon mit anderen Klubs über einen Wechsel und wird trotzdem für unverkäuflich erklärt?", motzte Scholl.
Mehmet Scholl spielt auf Mario Götze an
Zwar nannte er keine Namen, dennoch ist klar, wer gemeint war. Der Spieler, den der Verein trotz Vertrag öffentlich zum Abgang drängt, ist Mario Götze. Der andere Robert Lewandowski. Der Pole wird mit Real Madrid in Verbindung gebracht. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hatte einen Wechsel jedoch bereits öffentlich ausgeschlossen.
Ganz anders im Fall Mario Götze. Der hatte sich noch "auf die neue Saison beim FC Bayern gefreut", ehe Rummenigge in einem Interview mit dem "Kicker" konterte: "Mario wurde alles klar und seriös kundgetan. Er weiß Bescheid, wie der Klub denkt, und er weiß, wie der künftige Trainer denkt". Die Aussagen des 23 Jahre alten Weltmeisters seien für ihn "schwierig einzuschätzen". "Ich hatte Gespräche mit ihm, auch Ancelotti. Mario kennt die Gedanken des FC Bayern. Vielleicht möchte er jetzt einfach in Ruhe die EM spielen", so Rummenigge. Im August 2015 hatte dieser kurioserweise übrigens noch gesagt, dass Götze ja noch zwei Jahre Vertrag habe und: "Am Ende ist es der Spieler, der entscheidet."
Das scheint sich wohl geändert zu haben und so ein Umgang mit den eigenen Spielern, stößt bei Mehmet Scholl offenbar übel auf. Seinem Ex-Klub attestierte er eine "völlig neue Logik". "Man muss immer davon ausgehen, dass sich ein Spieler sagt: Ich möchte mich bei meinem Klub durchsetzen. Zumal wenn man weiß, dass ein neuer Trainer kommt", sagte Scholl. Ab der nächsten Saison wird Carlo Ancelotti den Rekordmeister trainieren. Götze selbst wollte das alles nicht mehr kommentieren und sich nun "auf die Europameisterschaft konzentrieren".