Werder Bremen kam am 25. Spieltag gegen den FSV Mainz 05 über ein 0:0 nicht hinaus und kann sich die Titelverteidigung damit endgültig abschminken. Leverkusen musste sich gegen Hertha BSC mit einem 3:3 (2:3) begnügen, obwohl die Augenthaler-Elf schon mit 2:0 in Front war und 78 Minuten lang einen Mann mehr auf dem Platz hatte. Am Tabellenende sendete Hansa Rostock mit dem 3:1 gegen den VfL Bochum ein erneutes Lebenszeichen.
Werder Bremens Hoffnung, dass das 2:7-Debakel in Lyon schnell weggesteckt werden könnte, erfüllte sich nicht. Die vermeintliche Pflichtnummer gegen Mainz wurde zu einem weiteren Nackenschlag. Trotz einer Vielzahl von Chancen brachte die Werder-Elf nichts Zählbares zu Stande, Fabian Ernst und Nelson Valdez trafen nur das Aluminium.
Leverkusener Wechselbad
Vor 22.500 Zuschauern in der BayArena, dem einzig ausverkauften Haus am Samstag, erlebte Bayer Leverkusen drei Tage nach der 1:3- Pleite gegen den FC Liverpool ein Wechselbad der Gefühle. Nach zwölf Minuten und den Toren von Robson Ponte (5.) und Torhüter Jörg Butt (12./Foulelfmeter) lagen die Gastgeber bereits mit 2:0 in Führung und hatten obendrein einen Spieler mehr. Doch trotz der Roten Karte für Abwehrspieler Dick van Burik wegen einer Notbremse wendete Hertha das Blatt. Nach zwei Marcelinho-Toren (24./29.) besorgte ausgerechnet der ehemalige Leverkusener Andreas "Zecke" Neuendorf den Führungstreffer für die Berliner, doch Andrej Woronin (84.) schaffte noch den Ausgleich.
Rostock lebt noch
Im Abstiegskampf dokumentierte Hansa Rostock mit dem zweiten Sieg in Serie, dass es sich noch nicht aufgegeben hat. Nach zwölf vergeblichen Anläufen feierten die Norddeutschen mit dem 3:1 (1:0) gegen den VfL Bochum den ersten Saison-Heimerfolg und schoben sich am Mitkonkurrenten vorbei auf Platz 16. Der zweifache Torschütze Antonio Di Salvo (37./49.) und Rade Prica (53.) erzielten die Treffer zum 100. Sieg von Jörg Berger als Bundesliga-Trainer. Edu (70.) schaffte nur den Anschlusstreffer für Bochum, das sich nun ernsthaft mit der 2. Liga beschäftigen muss.
Nürnberg mit Last-Minute-Sieg
Für Rostock beträgt der Abstand zum rettenden 15. Platz, den Mainz einnimmt, noch sieben Punkte. Der 1. FC Nürnberg schaffte mit dem 3:2 (1:1) bei Schlusslicht SC Freiburg den wohl vorentscheidenden Schritt Richtung Klassenerhalt. Die Breisgauer gingen durch Samuel Koejoe (8.) und Zlatan Bajramovic (59.) zwei Mal in Führung. Doch Lars Müller (23.) und der zweifache Torschütze Marek Mintal (85./90.), der sein Torekonto bereits auf 21 Treffer schraubte, schafften die Wende. Für Freibrug ist damit die Chance auf den Nichtabstieg inzwischen nur noch theoretischer Natur.
Sieben Tore in Bielefeld
In der torreichsten Partie des Tages setzte der Hamburger SV mit dem 4:3 (3:2)-Sieg bei Arminia Bielefeld seinen Höhenflug fort und schob sich zumindest für 24 Stunden auf einen Uefa-Cup-Rang. Benjamin Lauth (2.), Sergej Barbarez (39.), Khalid Boularouz mit seinem ersten Bundesliga-Tor (43.) und der eingewechselte Mehdi Mahdavikia (71.) trafen für den HSV, bei dem Miso Brecko in der Schlussphase die Gelb- Rote Karte sah. Auf der Gegenseite brachten die Treffer von Massimilian Porcello (21.), Fatimir Vata (27.) und Delron Buckley (87.) dem Neuling keinen zählbaren Erfolg.
Dagegen präsentierte sich der 1. FC Kaiserslautern weiter äußerst heimstark und besiegte Borussia Mönchengladbach mit 1:0 (1:0). In einem schwachen Spiel erzielte Halil Altintop Sekunden vor dem Halbzeitpfiff das Siegtor.
Schwaches Spiel in Wolfsburg
Im niedersächsischen Derby der Rückrunden-Enttäuschungen beendete der VfL Wolfsburg mit dem 1:0 (1:0) gegen Hannover 96 seine Durststrecke. Der Argentinier Juan Carlos Menseguez (6.) brachte die Gerets-Elf, die auf ihren verletzten Spielmacher Andres D'Alessandro verzichten mussten, früh auf die Siegerstraße.
In der Spitzenpartie des 25. Spieltages will der FC Schalke 04 am Sonntag den punktgleichen FC Bayern München von der Tabellenspitze verdrängen. Im Zweiten Sonntagspiel empfängt Borussia Dortmund den Tabellen-Fünften VfB Stuttgart.