Klinsmann-Nachfolger Heynckes tuts aus Freundschaft

Jupp Heynckes hat sich erstmals über sein Engagement als Nachfolger von Jürgen Klinsmann beim FC Bayern geäußert. Er spricht von einem "Freundschaftsdienst" für Uli Hoeneß. Seinem geschassten Vorgänger zollt er Respekt.

Der neue Interimstrainer des FC Bayern München, Jupp Heynckes, sieht seine Entscheidung für den Übergangsjob auch als Freundschaftsdienst. "Ich tue das für den FC Bayern, der mir das Sprungbrett in den internationalen Fußball gegeben hat, und aus Freundschaft zu Uli Hoeneß", sagte der 63-Jährige, der 1989 und 1990 mit den Bayern Deutscher Meister geworden war, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

Heynckes zollte zugleich Klinsmann Respekt: Dieser habe sehr intensiv gearbeitet und sei einen innovativen Weg gegangen. So etwas brauche manchmal Zeit. "Im Fußball zählt aber oft nur der direkte Erfolg, und darum bekommt man diese Zeit leider nicht", sagte Heynckes. Als "Wahnsinn" bezeichnete er es, dass es in seinem ersten Spiel im neuen Job am kommenden Samstag ausgerechnet gegen Borussia Mönchengladbach geht: "Borussia war mein erster Klub und bleibt immer mein Verein. Da sind zwei Seelen in meiner Brust." Aber er sei jetzt Bayern-Trainer und müsse alles für den Erfolg seiner Mannschaft tun.

Der "Süddeutschen Zeitung" sagte Heynckes, er und seine Frau seien schon vor sechs Wochen von der Familie Hoeneß nach München eingeladen worden und deswegen auch Gast beim Heimspiel gegen den FC Schalke gewesen. Nach dem Spiel habe man über die Situation gesprochen, allerdings noch nicht über ein mögliches Engagement von ihm bei den Münchenern. "Offenbar sind sie dann wenig später unisono zu der Meinung gekommen, dass ich im Moment für diese Situation der richtige Mann bin. Kurz nachdem wir in Düsseldorf gelandet sind, klingelte das Telefon," so Heynckes.

Über seine ersten Amtshandlungen als neuer Trainer sagte Henyckes: "Vorrangig wird sein, dass ich den Spielern wieder Lust auf Fußball vermittele, dass Ballast von ihnen abfällt." Die Mannschaft sei blockiert, "diese Blockade zu lösen, wird die erste Aufgabe sein. Die zweite wird darin bestehen, zu versuchen, der Mannschaft mein fußballerisches Know-how zu vermitteln."

Trotz der Kürze seines Engagements von nur fünf Spielen auf der Bayern-Bank sieht der 63-Jährige "sehr viel Potential" in der Mannschaft. Man könne auch kurzfristig sehr viel ändern.

AP
AP/mak

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