Gestern noch erklärte Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge via "Bild"-Zeitung, dass Franck Ribéry unverkäuflich sei. Heute meldet die "Sport Bild", dass der Franzose den Rekordmeister bei einer entsprechenden Ablöse verlassen darf. Auf seiner Sitzung sechs Tage vor Ende der letzten Saison soll der Aufsichtsrat grünes Licht für einen Wechsel des Bayern-Stars erteilt haben. "Wir haben bei der letzten Sitzung das Thema Ribéry besprochen und sind uns alle einig", sagte Präsident und Aufsichtsrats-Chef Franz Beckenbauer der Zeitschrift. Spaniens Rekordmeister Real Madrid bietet inzwischen 55 Millionen Euro für Ribéry.
Während Ribéry mit seiner Familie auf der Balearen-Insel Ibiza Ferien macht, geben die Bayern im Transfer-Theater um den 26 Jahre alten französischen Nationalspieler immer neue Rätsel auf. Am Dienstag sprach sich Rummenigge entschieden gegen eine vorzeitige Auflösung des bis 2011 gültigen Vertrags aus: "Wir haben nicht die Absicht, Ribéry zu verkaufen." Jetzt sind die Münchner zu Verhandlungen bereit. "Wenn er unbedingt gehen will, werden wir uns mit dem Thema beschäftigen", sagte Beckenbauer. Darauf sollen sich der Vorstand mit Rummenigge, Geschäftsführer Karl Hopfner und Manager Uli Hoeneß auf der Aufsichtsratssitzung im Mai verständigt haben.
Madrid lässt nicht locker
Mit Real, dem FC Barcelona, FC Chelsea und Manchester United sind vier europäische Topclubs hinter dem kleinen Franzosen her. Madrid lässt nicht locker und erhöhte laut spanischer Sportzeitung "AS" (Mittwoch) sein Angebot. Präsident Florentino Perez will 55 Millionen Euro für Ribéry locker machen, als Draufgabe sollen die Niederländer Wesley Sneijder und Rafael van der Vaart nach München wechseln. Ribéry soll der dritte und letzte Mega-Deal von Perez sein. Mit Hilfe eines 150-Millionen-Euro-Kredits zweier spanischer Großbanken holte der Baulöwe bereits die Weltstars Cristiano Ronaldo (94 Millionen) und Kakà (65 Mio.) in die spanische Hauptstadt.
Auch wenn mittlerweile sogar schon von 100 Millionen Euro Ablöse die Rede ist, würde Beckenbauer Ribéry nur ungern ziehen lassen. "Mit Diego verlässt bereits eine Attraktion die Liga", sagte der Bayern- Präsident, "wenn Ribéry folgt, muss ich sagen: So viele Höhepunkte bleiben der Liga dann nicht mehr. Die ganz Liga würde leiden." Auch Bayerns Chef-Berater Paul Breitner hofft auf den Verbleib des Dribbelkünstlers. "Für mich wäre es das Schönste, wenn Ribéry beim FC Bayern bliebe", sagte er der "Bild"-Zeitung (Mittwoch). Ribéry sei wohl genauso viel Wert wie Kakà, so Breitner, aber ihm fehle "jegliches Gefühl, wenn ich die Summen für Ronaldo und Kakà in Relation zu irgendwelchen anderen Spielern setze".
Keine Sorge um Toni
Um Luca Toni müssen sich die Bayern offenbar keine Sorgen mehr machen. In der Münchner "tz" (Mittwoch) dementierte sein Berater Tullio Tinti alle Spekulationen über einen Wechsel des italienischen Weltmeisters. "Luca ist Spieler des FC Bayern und wird dies bleiben. Er bleibt zu 100 Prozent bei Bayern. Die Gerüchte sind erfunden", erklärte Tulli. Toni war zuletzt mit Fenerbahce Istanbul, Barcelona sowie den beiden Mailänder Clubs Inter und AC in Verbindung gebracht worden.