Theofanis Gekas machte den Unterschied. Der griechische Torjäger, der zuletzt bei Bayer meistens auf der Bank saß, erzielte 13 Minuten vor Schluss den 1:0 (0:0)-Siegtreffer gegen den Hamburger SV und verschaffte der Werkself damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 12. März (17.45 Uhr) in der Hansestadt. Dagegen endete für den HSV eine Serie von elf Europacup-Spielen ohne Niederlage in Folge.
Wer auf einen Schlagabtausch wie vor knapp einem Monat in der Bundesliga (1:1) gehofft hatte, wurde zumindest in der ersten Halbzeit enttäuscht. Die Geschichte der ersten 45 Minuten ist schnell erzählt: Ein Schuss des Ex-Hamburgers Sergej Barbarez konnte HSV-Keeper Frank Rost parieren - ansonsten blieben Torchancen Mangelware. Die Hamburger mauerten mit ihrer starken Defensive, und Bayer fand keine Mittel, den Abwehrriegel zu knacken.
Leverkusen setzte auf Angriff
Dabei hatte Leverkusens Trainer Michael Skibbe eine offensiv aufgestellte Mannschaft in die BayArena geschickt. Der Coach löste den zweiten defensiven Mittelfeldspieler auf und brachte Torschützenkönig Gekas anstelle von Arturo Vidal in die Startformation.
Zur zweiten Halbzeit kamen beide Mannschaften dann aber wie verwandelt aus der Kabine. Gleich wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff hatte HSV-Mittelfeldspieler David Jarolim die große Chance zur Hamburger Führung, als er völlig freistehend den Ball über das Tor setzte. Die Aktion des Tschechen war der Startschuss einer Reihe von guten Tormöglichkeiten auf beiden Seiten.
Fast im Gegenzug hätte Gekas per Kopf die Bayer-Führung erzielen können (47.). Der griechische Nationalspieler hatte zudem noch zwei weitere gute Tormöglichkeiten (60./66.). Die größte Leverkusener Chance besaß allerdings der Schweizer Tranquillo Barnetta, der überraschend in der Leverkusener Zentrale agierte, als er nach Zuspiel von Gekas den Ball freistehend neben das Tor setzte.
Gekas köpfte das Siegtor
Aber auch der HSV drängte auf das ersehnte Auswärtstor. So hatte Kapitän Rafael van der Vaart Mitte der zweiten Halbzeit zwei gute Möglichkeiten (58./63.). Erschwerend kommt für den HSV im Rückspiel hinzu, dass die beiden Mittelfeldspieler Nigel de Jong und Vincent Kompany wegen ihrer dritten Gelben Karte gesperrt sein werden. Dabei handelten sich beide Akteure die Verwarnung völlig unnötig ein. Kompany schlug den Ball weg, de Jong reklamierte nach einer Schiedsrichter-Entscheidung. In der 77. Minute war es dann Gekas, der mit einem erfolgreichen Kopfball Treffer nach einer Ecke von Barnetta für Torjubel sorgte. Der Grieche hätte drei Minuten vor Schluss sogar für das 2:0 sorgen können, vergab aber die Torchance.
Nach zwei haarsträubenden Fehlern seines Torhüters Tim Wiese droht Werder Bremen im Uefa-Pokal das vorzeitige Aus. Die Hanseaten verloren ihr Achtelfinal-Hinspiel beim schottischen Fußball-Rekordmeister Glasgow Rangers mit 0:2 (0: 1) und stehen damit im Rückspiel am 13. März im Weserstadion vor einer sehr schweren Aufgabe.
Bremen kassierte eine überflüssige Niederlage
Eingeleitet wurde die überflüssige Niederlage durch den ersten Fehler Wieses Sekunden vor dem Pausenpfiff. Der Schlussmann der Gäste ließ einen harmlosen 30-Meter-Schuss von Daniel Cousin durch die Hände ins Tor gleiten. Nur drei Minuten nach Wiederbeginn konnte der Bremer Keeper eine harmlose Hereingabe von Cousin nicht festhalten, dankbarer Nutznießer war Steven Davis, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie schob.
Von diesen beiden Gegentreffern sichtlich geschockt, fanden die ohnehin indisponierten Norddeutschen in der zweiten Halbzeit überhaupt nicht mehr in die Begegnung und hatten keinerlei Möglichkeiten, das Ergebnis noch freundlicher zu gestalten. Dabei erwiesen sich die Platzherren als eine an diesem Abend durchaus schlagbare Mannschaft. Bis zum glücklichen Führungstreffer waren die 45.959 Zuschauer im nahezu ausverkauften Ibrox-Park mit ihrem Team alles andere als zufrieden gewesen.
Der Tabellenführer der schottischen Premier League offenbarte große spielerische Mängel, zudem agierte die Mannschaft von Trainer Walter Smith weit weniger offensiv als erwartet. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit waren sogar erste Pfiffe zu hören, ehe die Stimmung durch den Führungstreffer kippte.