Umfrage unter Profis Kollegenschelte

Wer war in der vergangenen Saison überragend, wer hat enttäuscht? Das Fachmagazin "kicker" hat die gefragt, die es am besten wissen müssen: die Profis selbst. Heraus kam dabei manch dicke Überraschung.

Miroslav Klose ist nach Meinung seiner Profi-Kollegen der beste Spieler der abgelaufenen Saison der Fußball- Bundesliga. Der deutsche Nationalstürmer von Werder Bremen landete in der Umfrage des Fachmagazins "kicker" unter 233 Spielern mit 46,8 Prozent der Stimmen klar vor dem Niederländer Rafael van der Vaart vom Hamburger SV, der 9,9 Prozent der Stimmen erhielt. Hinter Leverkusens Dimitar Berbatow (7,7 Prozent) kam Kloses Teamkollege Tim Borowski (6,5) als zweitbester deutscher Nationalspieler auf Rang vier. Der vom FC Bayern München zum FC Chelsea wechselnde Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack kam nicht unter die besten Fünf.

Bei den Torhütern sahen die Bundesliga-Akteure wie nach der Hinrunde den Hannoveraner Robert Enke vorn. Der für die WM auf Abruf nominierte Keeper verwies mit 42,6 Prozent die deutsche Nummer zwei, Oliver Kahn (Bayern München/16,3), mit deutlichem Abstand auf Rang zwei. Timo Hildebrand (VfB Stuttgart), als dritter Torhüter in den WM-Kader berufen, war nicht unter den ersten Fünf dieser Wertung zu finden. Als größtes Talent gilt trotz des Abstiegs mit dem 1. FC Köln weiterhin Lukas Podolski. Der Nationalspieler erhielt 42,6 Prozent der Stimmen. Hinter ihm folgen der Dortmunder Nuri Sahin (16,3) und Daniel Halfar (10,3) vom Absteiger 1. FC Kaiserslautern.

"Kopfnuss-Meier" Verlierer der Saison

Als besten Schiedsrichter kürten die Spieler zum fünften Mal hintereinander WM-Referee Markus Merk (40,4). Die Leistungen von Fifa-Schiedsrichter Herbert Fandel stießen auf ein geteiltes Echo unter den Profis. In der Liste der "Besten Schiedsrichter" wurde er Dritter (7,7), in der Rangfolge der "Schlechtesten Schiedsrichter" bekam er mit 16,3 Prozent die meisten Stimmen. Hier landete Merk (11,2) auf Platz drei.

Er führte den HSV in dieser Saison weit nach oben: Für über 33 Prozent ist klar, dass Thomas Doll der Shootingstar unter den Trainern ist. Viele Stimmen kassierte auch Nürnbergs Hans Meyer, der eine spielerisch starke Mannschaft formte. Ein dummer Kopfstoß in der Vorweihnachtszeit gegen den Kölner Albert Streit veränderte dagegen die Welt von Norbert Meier. Duisburgs Trainer musste gehen und wurde zum großen Verlierer der Saison. Sein Nachfolger, Weltmeister Jürgen Kohler, konnte sich beim MSV auch nicht gerade profilieren.

DPA

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