Deutschland gegen Polen "Das wird ein heißes Ding"

Für das polnische Team geht es im Spiel gegen die Deutschen bereits um alles. Sollten die Polen in Dortmund verlieren, sind sie draußen - und die Deutschen dem Achtelfinale ein großes Stück näher. Klinsmann erwartet einen harten Kampf und ein "enges Ergebnis".

Am Dienstag Abend gab es ein letztes Geheimtraining der Deutschen in der Dortmunder WM-Arena, um sich abgeschirmt vor den Blicken der Öffentlichkeit auf das Spiel gegen Polen vorzubereiten. Denn die Spieler um Kapitän Michael Ballack wissen: Mit einem Sieg am Abend in Dortmund können sie den Einzug ins Achtelfinale schon so gut wie perfekt machen. Sollte Deutschland gegen Polen gewinnen und Ecuador gegen Costa Rica im zweiten Gruppenspiel nicht verlieren, dann wäre die Klinsmann-Truppe bereits für die Runde der letzten 16 qualifiziert. Allerdings: Fünf Tage nach dem 4:2-Erfolg gegen Costa Rica hat das DFB-Team mit den Polen eine weit größere Hürde zu nehmen.

"Das wird ein heißes Ding. Wir müssen von der ersten Sekunde an positiv aggressiv aufgeladen sein und den Fight mitgehen", sagte Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Er erwartet "ein ganz enges Ergebnis". Das Dortmunder Westfalenstadion ist für dieses Vorhaben ein gutes Pflaster: Noch nie verlor eine deutsche Nationalmannschaft hier ein Länderspiel, in 13 Spielen gab es 12 Siege. Und: Auch gegen Polen wurde in 14 Partien noch nie verloren.

Ein besonderes Spiel ist die zweite Vorrundenpartie für die deutschen Angreifer Miroslav Klose und Lukas Podolski, die beide in Polen geboren sind. Ihre polnischen Wurzeln wollen sie allerdings auf dem Platz vergessen: "Ich spiele für Deutschland und will dieses Spiel unbedingt gewinnen", sagte Klose.

Das Training war geheim

Gestern Abend absolvierten die deutschen Spieler in Dortmund das Abschlusstraining, an dem alle 23 Akteure teilnahmen. Darunter war erwartungsgemäß auch Kapitän Michael Ballack, der am Montag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen war. Bei der Einheit in der Dortmunder Abendsonne marschierte der gebürtige Pole Lukas Podolski um 17.55 Uhr als erster Nationalspieler auf den Rasen der WM-Arena - als letzter betrat sein Kapitän Michael Ballack das Spielfeld. Kurz rief Klinsmann seine Truppe zu seiner Ansprache am Mittelkreis zusammen, ehe es zum Aufwärmen in Gruppen ging. Während sich Torwarttrainer Andreas Köpke um die drei Torhüter kümmerte, standen für die Feldspieler in vier Fünfergruppen Gymnastik und Ballspiele unter Aufsicht der US-Fitness-Trainer an. Der Rest der Einheit fand im Geheimen statt.

Am Dienstagmittag war das Team von rund 300 Fans am Flughafen empfangen worden. Um kurz nach zwölf Uhr landete der Charterflieger im Ruhrgebiet. Danach machte sich der 52-köpfige Tross, der von DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder angeführt wird, auf ins Mannschaftshotel, wo die Truppe von mehreren hundert Autogrammjägern und Fans bejubelt wurde.

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DPA, AP

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