Zwei Tage vor dem letzten Bundesliga-Spieltag der Saison wird Joachim Löw seinen Kader für die Fußball Weltmeisterschaft benennen. Am 6. Mai stellt der Bundestrainer sein Aufgebot für Südafrika der Öffentlichkeit vor. Im Gegensatz zur EM 2008 in Österreich und der Schweiz als mit der Zugspitze ein symbolträchtiger Ort für den angepeilten Gipfelsturm für die Kader-Bekanntgabe ausgewählt wurde, soll diesmal eine "normale Pressekonferenz" abgehalten werden, teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag mit.
Der Verband bestätigte zudem einen Bericht des Fachblatts "kicker", nachdem Löw seine Auswahl im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart präsentieren wird. Wie viele mögliche Südafrika-Fahrer zur WM-Vorbereitung eingeladen werden, ist aber noch offen. Löw hatte angedeutet, dass er zunächst wieder mehr als 23 Kandidaten berufen werde. Dem Weltverband FIFA muss er bis zum 11. Mai maximal 35 Spieler nennen, dieser Kader muss dann bis zum 5. Juni auf 23 WM-Akteure reduziert werden. Vor der EM 2008 hatte Löw 26 Profis eingeladen. Kurz vor dem Turnier wurden noch Marko Marin, Jermaine Jones und Patrick Helmes aussortiert.
Löws Problem - der Erfolg
Dass Löw höchstwahrscheinlich zunächst die große Lösung präsentieren wird, liegt vor allem an den diversen Einsätzen zusammen, die nach Kaderbekanntgabe auf viele Nationalspieler zukommen oder zukommen könnten. Entsprechend groß ist die Gefahr für den Bundestrainer, auf der Zielgeraden der Saison noch verletzungsbedingte Ausfälle verkraften zu müssen. Nach dem letzten Bundesligaspiel werden die Spieler von Bayern München und Werder Bremen am 15. Mai auf jeden Fall das DFB-Pokalendspiel in Berlin bestreiten. Etwa zehn Spieler aus Löws Kader dürften hier im Einsatz sein. Eine Woche später steigt das Champions-League-Finale. Theoretisch könnten hier fünf Münchener Nationalspieler antreten. Bereits am 12. Mai findet in Hamburg das Europa-League-Endspiel statt. Wolfsburg und der HSV sind noch im Wettbewerb, stellen allerdings nur wenige Spieler fürs Nationalteam ab.
Die unmittelbare WM-Vorbereitung beginnt für den dreifachen Weltmeister mit dem Testspiel gegen Malta in Aachen am 13. Mai. Dort muss Löw also auf jeden Fall auf Bremer und Bayern verzichten. Letztere drohen auch für den Regenerationslehrgang auf Sizilien (14. - 21. Mai) auszufallen. Danach steht direkt anschließend das Trainingslager in Südtirol bis zum 2. Juni an, das vom Test in Budapest gegen Ungarn (29. Mai) unterbrochen wird. Vor dem Abflug ins WM-Quartier Velmore Hotel vor den Toren Pretorias am 6. Juni steht noch die Generalprobe gegen Bosnien-Herzegowina am 3. Juni in Frankfurt an. Das erste WM-Gruppenspiel gegen Australien ist für den 13. Juni in Durban terminiert.