Fußball-WM 2010 Argentinien will von Deutschland Revanche

Diego Maradona hat mit Argentinien das spektakuläre Revanche-Duell gegen Deutschland für die Elfmeterschmach von Berlin perfekt gemacht. Der zweimalige Fußball-Weltmeister setzte sich am Sonntagabend in einer Neuauflage des Achtelfinal-Matches von 2006 gegen Mexiko mit 3:1 (2:0) durch.

Diego Maradona hat mit Argentinien das spektakuläre Revanche-Duell gegen Deutschland für die Elfmeterschmach von Berlin perfekt gemacht. Der zweimalige Fußball-Weltmeister setzte sich am Sonntagabend in einer Neuauflage des Achtelfinal-Matches von 2006 gegen Mexiko mit 3:1 (2:0) durch und trifft wie vor vier Jahren nun am Samstag in Kapstadt in der Runde der Top Acht auf die DFB-Elf. Bei der WM in Deutschland unterlagen die "Gauchos" mit Maradona als Edelfan auf der Tribüne in einem dramatischen Elfmeterschießen 2:4.

Begünstigt durch eine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichter- Gespanns brachte der herausragende Carlos Tevez (26. Minute) sein Team gegen die unglücklichen Mexikaner in Führung. In der aufgeladenen Atmosphäre legte Gonzalo Higuain (33.) mit seinem vierten Tor in Südafrika nach, ehe Tevez (52.) mit einem sehenswerten Distanzschuss vor 84 377 Zuschauern erneut traf für die Südamerikaner um Weltfußballer Lionel Messi. Zum 1:3 traf Javier Hernandez (71.).

"Argentinien ist eine Weltklassemannschaft. Erst England, jetzt Argentinien - wir haben ein hartes Programm", sagte DFB-Auswahlakteur Arne Friedrich mit Blick auf die nächste Herausforderung. Matchwinner Tevez kündigte einen "totalen Kampf" gegen die Deutschen an: "Wir wollen unbedingt die Revanche", sagte der Doppeltorschütze. "Wir sind sehr zufrieden. Das war heute ein wichtiger Schritt." Mexikos Coach Javier Aguirre befand frustriert: "Ich möchte nicht zu viel über die Schiedsrichter sagen. Aber nachdem der Schiedsrichter das Tor gegeben hat, das Abseits war, haben wir unsere Konzentration verloren."

Aguirre beugte sich diesmal dem Druck aus der Heimat. Er brachte Toptalent Hernández erstmals bei dieser WM von Beginn an und setzte den erfolglosen Stürmer Guillermo Franco auf die Bank. Der Außenseiter spielte in der umkämpften Partie von Beginn an munter mit. Erst überraschte Carlos Salcido Argentiniens Keeper Sergio Romero mit einem Distanzschuss an die Latte (8.), kurz darauf verfehlte Andres Guardado haarscharf das Gehäuse (9.).

Argentiniens Spiel merkte man das Fehlen von Mittelfeld-Antreiber Juan Verón als Bindeglied zwischen Defensive und Offensive anfangs deutlich an. Auch Superstar Messi wurde von Mexikos Kapitän und Barca-Kollege Rafael Marquez gut beschattet und hatte diesmal nur wenige gute Szenen. So stand nach 25 Minuten der bisher schwächste WM-Auftritt der Gauchos zu Buche. Der Respekt vor dem Gegner, den Diego Maradona schon vor der Partie angesprochen hatte, war spürbar.

Die Mexikaner kontrollierten die Partie, hatten deutlich mehr Spielanteile und lagen plötzlich dennoch hinten - wieder mal nach einer Fehlentscheidung. Denn nach dem ersten ansehnlichen Angriff der Südamerikaner stand Torschütze Tevez nach Messis Pass klar im Abseits. Referee Roberto Rosetti (Italien) erkundigte sich nach den verständlichen Protesten der Aguirre-Akteure zwar bei seinem Assistenten, es blieb aber unverständlicherweise beim Tor-Entscheid.

Als sieben Minuten später Stuttgarts Ricardo Osorio ein kapitaler Abspielfehler unterlief, bedankte sich Higuain und erhöhte auf 2:0. Der Spielverlauf war damit auf den Kopf gestellt und Mexikos gutes Spiel bekam einen Knacks. Wie hitzig es mittlerweile auf dem Platz herging, zeigte sich beim Gang beider Teams in die Pause, als es hinter Argentiniens Bank zu Tumulten kam.

Nach Wiederbeginn brachte Aguirre in Pablo Barrera einen frischen Stürmer, um dem außer Kontrolle geratenen Match vielleicht noch eine Wende geben zu können. Doch die Hoffnung währte nicht lange: Nach Tevez' 25-Meter-Kracher à la Tor Monats in den Winkel war die Partie gelaufen. Die Mexikaner kämpften zwar weiter und kamen gegen die nicht sattelfest wirkende Abwehr um Bayern-Profi Martin Demichelis auch zu einigen vielversprechenden Aktionen. Zu mehr als Hernandez' Ehrentor reichte es für den wackeren Außenseiter allerdings nicht.

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Jens Marx und Wolfgang Müller, DPA

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