Im Kreis hüpfend feierten die deutschen Handballer in der Parkettmitte ihren Traumstart in die EM-Festwochen: Getragen von der Weltrekord-Kulisse von 53.586 Fans hat das Team um den überragenden Torhüter Andreas Wolff den erhofften Auftaktsieg bei der Heim-Europameisterschaft gefeiert und den ersten Schritt in Richtung Hauptrunde gemacht. Die DHB-Auswahl deklassierte am Mittwochabend in Düsseldorf die Schweiz mit 27:14 (13:8) und nährte mit einem erfrischenden Auftritt die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Medaillen-Mission.
"Die Jungs spielen sich in einen Rausch in der zweiten Halbzeit", sagte Bundestrainer Alfred Gislason im ZDF. Er lobte die starke Abwehr mit einem ebenso starken Schlussmann Wolff dahinter sowie das konsequente Rückzugsverhalten nach Ballverlusten im Angriff. "Ich bin sehr erleichtert, dass diese Leistung kam in so einem wichtigen Spiel auch", lobte der Isländer, der sich von der Fan-Kulisse beeindruckt zeigte: "Das war eine extrem schöne Atmosphäre und natürlich ist das ein Erlebnis auch für einen alten Trainer wie mich, das mitzuerleben. Mit 53.000 Zuschauern im Rücken, das war eine phänomenale Werbung für unseren Sport. Ich bin extrem stolz, dabei gewesen zu sein."
Wolff wird bester Spieler bei Deutschlands erstem Spiel der Handball-EM
Wolff, der als bester Spieler der Partie ausgezeichnet wurde, wurde auch von Spielmacher Juri Knorr als Erfolgsgarant gewürdigt. "Ich wusste, dass Andy gut ist, aber dass er sowas heute macht, das ist von einem anderen Stern", sagte Knorr. Wolff selbst reagierte bescheiden. "Viel Hilfe habe ich heute auch von meiner Abwehr bekommen. Die Jungs haben die Atmosphäre hier fantastisch umgesetzt, wirklich sehr couragiert von Anfang an gestanden und mir das Spiel als Torhüter versüßt", sagte der Keeper, der 61 Prozent der Schweizer Würfe parierte.
Bei der spektakulären Eröffnung der Endrunde überzeugte das Team von Bundestrainer Alfred Gislason über weite Strecken und verbreitete teilweise schon den erhofften Glanz. Entsprechend erleichtert war DHB-Sportvorstand Axel Kromer, für den der Erfolg das passende Geschenk zu seinem 47. Geburtstag war. "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass die Mannschaft so stabil agiert hat. Darauf haben wir hingearbeitet", sagte Kromer.
Bester Werfer beim Sieger war Regisseur Juri Knorr vom Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen mit sechs Toren. Am Donnerstag reist die deutsche Mannschaft als Tabellenführer der Gruppe A nach Berlin, wo am Sonntag das zweite Vorrundenspiel gegen Außenseiter Nordmazedonien und am kommenden Dienstag der Kracher gegen Rekord-Weltmeister Frankreich anstehen. Der Olympiasieger startete mit einem lockeren 39:29 (17:13)-Sieg gegen die Nordmazedonier ins Turnier. Die ersten zwei Teams erreichen die Hauptrunde.