Luis Rubiales Kuss-Skandal: Sportgericht blockiert Suspendierung von spanischem Fußballboss

Der Präsident des Spanischen Fußballverbandes, Luis Rubiales, küsst Jenni Hermoso
Der Präsident des Spanischen Fußballverbandes (RFEF), Luis Rubiales, küsst Jenni Hermoso nach dem Sieg Spaniens im Endspiel der Frauen-Weltmeisterschaft 2023.
© Richard Callis / SPP / Picture Alliance
Nach dem WM-Sieg der spanischen Fußballfrauen küsste Verbandschef Rubiales die Spielerin Hermoso ungefragt auf den Mund. Die Regierung wollte ihn suspendieren. Das Sportgericht widersetzt sich.

Im spanischen Kuss-Skandal hat das oberste Sportgericht Tad eine Suspendierung des Präsidenten des Fußballverbandes RFEF, Luis Rubiales, blockiert. Die Richter hätten entschieden, ein Verfahren nur wegen eines "schweren" Fehlverhaltens gegen den Sportfunktionär zu eröffnen, berichteten der staatliche TV-Sender RTVE und andere spanische Medien am Freitagabend. 

Eine Suspendierung durch die Sportbehörde CSD wäre nur möglich gewesen, wenn das Gericht das Verfahren wegen eines "sehr schweren" Fehlverhaltens zugelassen hätte. Sollte der Tad Rubiales für schuldig befinden, könnte er wegen des nur "schweren" Fehlverhaltens auch nur für zwei Jahre gesperrt werden. 

Luis Rubiales: Fifa-Supendierung für 90 Tage

Sein Amt ausüben kann Rubiales dennoch zunächst nicht, denn der Fußball-Weltverband Fifa hatte vergangenen Samstag schon ein Disziplinarverfahren gegen ihn eröffnet und den 46-Jährigen für zunächst 90 Tage suspendiert. Der RFEF wird derzeit von Interimspräsident Pedro Rocha geleitet. Auch der Verband fordert Rubiales' Rücktritt.

Rubiales hatte bei der Siegerehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen in Australien die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Der Funktionär war anschließend immer stärker unter Druck geraten, viele hatten in Spanien einen Rücktritt gefordert. In einer wütenden Rede vor einer außerordentlichen Generalversammlung des RFEF hatte Rubiales dies vergangenen Freitag jedoch abgelehnt. Der Kuss sei in gegenseitigem Einvernehmen erfolgt, bekräftigte er. Hermoso hat das jedoch mehrmals bestritten.

DPA
mth

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