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Gerichtsanhörung vertagt Streit um Einreise: Ungeimpfter Djokovic darf zunächst bis Montag in Australien bleiben

Novak Djokovic aus Serbien
Novak Djokovic aus Serbien. Eine Anhörung vor Gericht zu seiner Einreise nach Australien wurde auf Montag vertagt.
© Michael Probst/AP / DPA
Der serbische Tennisstar Novak Djokovic kämpft nach der Stornierung seines Einreise-Visums gerichtlich gegen die Abschiebung aus Australien. Djokovic ist mutmaßlich ungeimpft, was für Wirbel vor den Australian Open sorgt. Nun wurde eine Anhörung vor Gericht auf Montag vertagt.

Der wahrscheinlich ungeimpfte serbische Tennisstar Novak Djokovic wird nach seinem Visumsentzug bei der Einreise nach Australien mindestens bis Montag in Melbourne bleiben. Das Gericht vertagte die Anhörung seiner Anwälte auf Montag 10 Uhr (Ortszeit), wie die Zeitung "The Age" am Donnerstag berichtete. Der Weltranglisten-Erste will die Stornierung des Visums anfechten, um bei den am 17. Januar beginnenden Australian Open spielen zu können. Ursprünglich sollte der 34-Jährige noch am Donnerstag die Heimreise antreten. 

Gerichtsanhörung vertagt: Streit um Einreise: Ungeimpfter Djokovic darf zunächst bis Montag in Australien bleiben

Die Regierung werde vor einer für Montag geplanten Gerichtsverhandlung keine Entscheidung in dem Fall treffen, sagte der Regierungsanwalt Christopher Tran am Donnerstag bei einer Anhörung vor Gericht.

Djokovic war mit einer höchst umstrittenen medizinischen Ausnahmegenehmigung nach Australien gereist und am späten Mittwochabend (Ortszeit) in Melbourne gelandet. Demnach sollte er nicht nachweisen müssen, dass er vollständig gegen Covid-19 geimpft ist.

Australiens Premier zu Novak Djokovic: "Regeln sind Regeln"

Die australische Grenzschutzbehörde verwehrte ihm aber die reguläre Einreise – und ließ ihn stattdessen in ein Hotel für Ausreisepflichtige bringen. Djokovic habe keine geeigneten Beweise zur Erfüllung der Einreisebestimmungen vorgelegt, daher sei "das Visum anschließend storniert" worden, hieß es in der Erklärung der Grenzschutzbehörde.

Auch Australiens Premier Scott Morrison hatte sich zu dem Fall geäußert und an die während der Corona-Pandemie geltenden Einreiseregeln erinnert. Dafür brauche man den Nachweis einer doppelten Impfung oder eine gültige medizinische Ausnahmegenehmigung, sagte er. "Regeln sind Regeln, vor allem, wenn es um unsere Grenzen geht", schrieb Australiens Regierungschef Scott Morrison auf Twitter. "Niemand steht über diesen Regeln."

Die Ausnahmegenehmigung, die von den Turnierveranstaltern erteilt wurde, nachdem sein Antrag von zwei medizinischen Gremien genehmigt worden war, löste in Australien Wut und Unverständnis aus. Australien kämpft seit zwei Jahren mit Sperren und Einschränkungen wegen der Pandemie und hatte lange Zeit einige der strengsten Reisebeschränkungen der Welt.

Aufschrei in Serbien nach Entscheidung in Australien

Nach wochenlangem Schweigen hatte Djokovic erst am Dienstag mitgeteilt, er werde dank einer Ausnahmegenehmigung nach Australien fliegen. Seinen Impfstatus hat er noch immer nicht öffentlich gemacht.

Djokovic hat die Australian Open bereits neunmal gewonnen und wollte als Titelverteidiger auch diesmal unbedingt antreten. Bei einem Sieg hätte er seine Konkurrenten Roger Federer und Rafael Nadal mit Grand-Slam-Triumph Nummer 21 hinter sich gelassen.

In Serbien sorgte die Nachricht von der Behandlung Djokovics für einen öffentlichen Aufschrei. Serbiens Präsident Aleksandar Vucic erklärte auf Instagram, er habe mit Djokovic telefoniert und ihm gesagt, dass "ganz Serbien bei ihm ist". Die serbischen Behörden würden "alle Maßnahmen ergreifen, damit die Misshandlung des besten Tennisspielers der Welt so schnell wie möglich aufhört".

rw DPA AFP

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