Kritik am Deutschen Olympischen Sportbund Großer Zuspruch für Fechtstar Imke Duplitzer

Fechterin Imke Duplitzer lässt am Deutschen Olympischen Sportbund kein gutes Haar und kritisiert den Trainermangel sowie die Nachwuchsarbeit. Das Echo der Sportgemeinde ist überwältigend.

Fechterin Imke Duplitzer hat nach ihrer harschen Kritik am Zustand des deutschen Sports nach eigenen Angaben großen Zuspruch erhalten. "Mir ist fast das Facebook-Profil explodiert und ich hab' jede Menge Mails gekriegt, auch von Trainerkollegen, von Athleten, die gesagt haben: "Super, dass du den Mund aufgemacht hast", sagte die 36-Jährige.

"Keiner möchte sich wirklich den Mund verbrennen, man möchte nicht aus dem Förderungssystem rausfliegen. Und es ist sehr schwer, bestehende Strukturen infrage zu stellen", meinte sie weiter. Leistungssportler dürften nicht nur wahrgenommen werden als Athleten, die etwa bei Olympia "ein bisschen die Fahne hochhalten".

"Funktionäre wissen nicht, was in der Sporthalle los ist"

Fechterin Imke Duplitzer hatte kurz vor ihrer fünften Olympia-Teilnahme harsche Kritik am Zustand des deutschen Sports geübt. In der "Bild"-Zeitung kritisierte sie das System als "völlig daneben" und prophezeite nach den Spielen in London ein großes Nachwuchsproblem. Ein massives Trainerproblem gäbe es jetzt schon. "Uns laufen die Trainer weg, weil sie in anderen Ländern viel, viel, viel mehr verdienen und bessere Rahmenbedingungen vorfinden", sagte Duplitzer, die am kommenden Samstag 37 Jahre alt wird. Am Tag zuvor findet die Olympia-Eröffnungsfeier statt.

Viele Sportler würden sich bei ihr über die Rahmenbedingungen beschweren. Sie sei nicht mehr sicher, dass die führenden deutschen Funktionäre wie DOSB-Präsident Thomas Bach und DOSB-Generaldirektor Michael Vesper das Problem erkannt hätten. "Das, was die erzählen, zählt für 0,5 Prozent der 392 deutschen Olympia-Sportler. Die Funktionäre wissen gar nicht mehr, was in der Sporthalle los ist", meinte Duplitzer.

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csa/DPA

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