Das müssen Sie zur Olympia-Nacht wissen Läuft irgendwie nicht bei den Schweinsteigers

Aufreger gibt es genug rund um Olympia. Schließlich bahnt sich ein neuer Doping-Skandal ums brasilianische Team an. Bei den deutschen Athleten läuft's mäßig und bei Frau Schweinsteiger gar nicht. Was Sie gestern (Nacht) verpasst haben.

Alle Events, alle Entscheidungen der Nacht und des gestrigen Olympia-Tages finden Sie hier in unserem Livecenter.

Die wichtigsten Entscheidungen:

- Virginia Thrasher, USA, gewinnt im Schießen die erste Goldmedaille der Spiele.

- Pistolenschütze Xuan Vinh Hoang gewinnt erstes Olympia-Gold überhaupt für Vietnam.

- Belgier Van Avermaet siegt im Straßenrennen der Radfahrer.

- Im Schwimmen werden zwei Weltrekorde aufgestellt

Der größte Aufreger:

Wo soll man anfangen, wo soll man aufhören? Die Zuschauer meckern über ewig lange Schlangen am Einlass, über stundenlange Wartezeiten. Die Kanuten kentern und beschweren sich über Wellen in der Wettkampf-Lagune. In Rio werden in der Nähe der Olympiastätten zwei Menschen erschossen, die Polizei erschießt einen Straßendieb und Räuber greifen eine Frau an und erschießen sie. Und dann ist da natürlich noch das Thema Doping. Jetzt stehen nicht nur die Russen im Fokus, sondern auch die Brasilianer, deren Athleten magischerweise einen Monat vor den Spielen nicht mehr kontrolliert wurden. Das IOC? Sieht keine Probleme und vertraut darauf, dass die Brasilianer ordnungsgemäß getestet wurden. Ach so. Dann ist ja alles gut. Aber da ist ja auch noch der kenianische Leichtathletik-Boss, der seine Athleten laut einem ARD-Bericht vor anstehenden Kontrollen im Training warnte. Er wurde mittlerweile von den Spielen abgezogen und musste nach Kenia zurückfliegen.

Das hätten Sie auf keinen Fall verpassen dürfen:

Eigentlich alle Schwimm-Events. Die sind doch immer wieder spannend. Leider geht der US-amerikanische Markt vor. Und die Schwimmer springen in Rio erst so frühestens um 22 Uhr ins Becken. Das bedeutet: Wir hier in Deutschland kriegen kaum etwas davon mit, weil alle Events so zwischen drei und fünf Uhr morgens stattfinden. Aber die deutschen Athleten mussten am ersten Abend ja auch zuschauen. Schwimmer Jakob Heidtmann wurde disqualifiziert. Der WM-Fünfte aus Elmshorn blieb am Samstag über 400 Meter Lagen unter seinem deutschen Rekord und hätte als Fünftbester das Finale erreicht, doch bei der Brustwende machte er statt des einen erlaubten Delfinkicks unter Wasser zwei.

Dafür fielen zwei Weltrekorde: Die Ungarin Katinka Hosszu schwamm über 400 Meter Lagen ebenso in noch nie dagewesener Zeit zu Gold wie die australische Freistilstaffel über 4 x 100 Meter.

Gewinner des Abends:

Klar gibt es einige, die sagen, mit einer Verletzung spaßt man nicht. Und für diejenigen ist Andreas Toba kein Held. Denn Toba riss sich bei einer Landung nach einer Bodenübung im Turnen das Kreuzband und trat im Mehrkampf anschließend in der nächsten Disziplin am Pferd noch einmal an - weil sein Ergebnis auch für das Team zählte. Für uns ist er dennoch der Held des Abends - denn seine Kür auf dem Pferd hatte nur bedingt mit dem Knie zu tun, es galt "nur", die abschließende Landung zu überstehen. Ein weiteres Risiko hielt sich also in Grenzen.

Und die Aktion beweist große Sportlermoral. Schließlich will ein Athlet bei den Spielen sein Können zeigen. So gut es eben geht. Nach seinem Auftritt am Pferd humpelte Toba mit Tränen in den Augen zu seinen Teamkollegen. Die umarmten ihn und spendeten Trost. Ganz großer olympischer Sport.

Verlierer des Abends:

Ihr erstes Spiel seit der Hochzeit mit Bastian Schweinsteiger am 12. Juli dürfte sich die gute Ana Ivanovic anders vorgestellt haben. Okay, sie musste zum Olympia-Auftakt auch gegen die 12. der Tennis-Weltrangliste ran, die Spanierin Carla Suarez Navarro. Frau Schweinsteiger (Nummer 26 der Welt) verlor letztlich mit 6:2, 1:6 und 2:6 deutlich. In den letzten Sätzen ging ihr die Puste aus. Vielleicht steckten da noch die Feierlichkeiten in den Knochen. Sei's drum, vielleicht sollte sie mit Bastian mal tief durchatmen und dann neu angreifen. Bei Schweinsteiger sieht's sportlich schließlich auch nicht gerade rosig aus. Gerade erst verbannte ihn Jose Mourinho bei Manchester United aus dem Kader. Schweini muss sich einen neuen Verein suchen. Läuft irgendwie nicht so richtig beim Sportler-Traumpaar. Jedenfalls nicht im Beruf.

Wie läuft's bei Deutschland?

Tjoa, gemischt, könnte man sagen. Eine Medaille gab es noch nicht. Am nächsten dran war die Schützin Barbara Engleder, die letztlich Vierte wurde. "Noch nicht einmal ein Millimeter hat gefehlt", sagte sie. Bei den Turnern glänzte Fabian Hambüchen, die Medaillenentscheidung steht aber noch aus. Bei den Tennis-Damen flogen Annika Beck, Andrea Petkovic und das Doppel Grönefeld/Siegmund hochkant in Runde eins raus. Die Fußballerinnen verpassten gegen Australien den vorzeitigen Einzug in die K.o.-Runde. Dank Saskia Bartusiaks 2:2 in der 88. Minute reichte es immerhin zu einem Unentschieden. Die Dressur-Reiter waren auch noch nicht in gewohnter Goldform. Dafür die deutschen Hockey-Herren, die mit ihrem 6:2-Sieg gegen Kanada ihre Favoritenrolle mehr als bestätigten.

Was wird heute interessant?

Jede Menge natürlich, hier nur ein paar kleine Hinweise. Im Bogenschießen, Fechten, Judo und Schießen werden weitere Medaillen vergeben, zudem fallen die ersten Entscheidungen im Gewichtheben. Deutschlands Claudia Lichtenberg geht im Straßen-Radrennen mit Aussichten auf eine Medaille an den Start. Für das Fußballteam von Trainer Horst Hrubesch steht nach dem 2:2 zum Auftakt gegen Mexiko das zweite, wegweisende Gruppenduell mit Südkorea an (21.00 Uhr). Die Handballer starten gegen Schweden ins Olympia-Turnier (16.30 Uhr). Zwei Stunden später beginnen auch die Hockey-Damen mit dem Spiel gegen China.

Bilder des Abends:

mit Agenturen

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