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Eishockey Eishockey-Welt trauert nach Flugzeugabsturz

Die Eishockey-Welt steht nach dem Flugzeug-Absturz des russischen Topteams Lokomotive Yaroslavl unter Schock. Der erste KHL-Spieltag wurde abgesagt. Viele Profis boten spontan an, für Lokomotive zu spielen. Deutschland trauert um Robert Dietrich.

Nach der Flugzeug-Katastrophe in Russland trauert die Eishockey-Welt um das tödlich verunglückte Spitzenteam von Lokomotive Yaroslavl. Auch der deutsche Nationalspieler Robert Dietrich kam ums Leben.

Die russische Liga sagte den Auftakt-Spieltag ab. In einer ersten Reaktion boten Profis von anderen Clubs an, am Wiederaufbau des Teams aktiv mitzuwirken. "Viele Jungs haben in den ersten Stunden nach der Tragödie ihren Wunsch erklärt, für Lokomotive zu spielen", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Kontinentalen Eishockey-Liga (KHL), Vyacheslav Fetisov, dem TV-Sender Rossija 24.

"Eishockeydeutschland ist erschüttert" 

In Deutschland löste der Tod von Verteidiger Dietrich, der erst im Sommer von den Adler Mannheim nach Yaroslavl gewechselt war und vor seinem ersten Spiel in der KHL stand, tiefe Trauer aus. Die DEL kündigte für den Saisonauftakt eine Schweigeminute in allen Stadien an.

Zudem sollen alle Teams am ersten Spieltag mit Trauerflor an den Trikots auflaufen. "Das ist eine Selbstverständlichkeit und wird jetzt mit den Clubs koordiniert. Noch ist nichts entschieden, aber das ist sehr wahrscheinlich", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke der dpa.

"Eishockeydeutschland ist zutiefst erschüttert", schrieb der DEB in einer Mitteilung. "Das deutsche Eishockey verliert einen absoluten Sympathieträger, Vorzeigeathleten und großartigen Charakter", sagte DEB-Vizepräsident Manuel Hüttl.

Auch Dietrichs Ex-Vereine reagierten bestürzt auf die Schreckensnachricht aus Russland. "Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden sowie den Angehörigen der weiteren leider zahlreichen Opfer", schrieb die Düsseldorfer DEG auf ihrer Internetseite. "Die DEG-Familie ist derzeit stumm."

Vor seinem Weggang in die KHL spielte der 25 Jahre alte Dietrich unter anderem in Kaufbeuren, Peiting, Crimmitschau und Straubing, ehe er in die DEL aufstieg. Von 2008 bis 2010 versuchte sich der zurückhaltende Profi in Nordamerika, schaffte den Sprung in die NHL aber nicht und kehrte nach Mannheim zurück.

"Katastrophaler Verlust für die Eishockey-Welt"

In Yaroslavl traf Dietrich auf viele hochkarätige Kufencracks und ehemalige NHL-Stars. Bei dem Unglück kamen auch der slowakische Nationalmannschaftskapitän Pavol Demitra, Ex-Weltmeister und Olympiasieger Stefan Liv aus Schweden und die Tschechen Jan Marek, Karel Rachunek und Josef Vasicek ums Leben. "Ein Schwarzer Tag für das Hockey", schrieb die tschechische Zeitung Dnes.

Der Weltverbandspräsident Rene Fasel hatte schon kurz nach Bekanntwerden des Unglücks vom "schwärzesten Tag in der Geschichte unseres Sports" gesprochen. NHL-Commissioner Gary Bettmann meinte: "Obwohl all das tausende Meilen entfernt geschah, bedeutet diese Tragödie einen katastrophalen Verlust für die Eishockey-Welt."

Welle der Solidarität in Russland 

Fans und Vereine in Russland unterstützten spontan die Idee, das Team mit Gastspielern schnell wiederaufzubauen - einige Profis erklärten sich bereit, zu Lokomotive zu wechseln. "Dies sagt eine Menge über die Verbundenheit der Spieler und die Tradition unseres Eishockeys", meinte KHL-Manager Fetisov.

Anhänger von Spartak Moskau schlugen vor, dass vor allem ehemalige Jugendspieler von Lokomotive zu ihrem Ausbildungsverein zurückkehren sollten. Die Spielervereinigung in Russland rief zu Spenden für die Angehörigen der Opfer auf. In Yaroslavl erinnerten in der Nacht etwa 3000 Fans mit Kerzen und Blumen an die Verunglückten. Kirchenglocken schlugen. Die Region gedenkt von diesem Freitag an mit drei Trauertagen der Opfer. Neben 27 Spielern kamen neun Teamoffizielle und sieben Crew-Mitglieder ums Leben.

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