EISHOCKEY WM-Niederlage in Schweden

Die Eishockey-Nationalmannschaft musste bei der WM in Schweden eine Schlappe erleiden. Die Spieler um Bundestrainer Heinz Zach unterlagen 1:3 gegen Kanada.

Der Viertelfinal-Traum der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft hat einen ersten Dämpfer bekommen. Am ersten Zwischenrunden-Spieltag der Weltmeisterschaft in Schweden kassierten die Schützlinge von Bundestrainer Hans Zach am Donnerstag in Karlstad eine 1:3 (1:1, 0:1, 0:1)-Niederlage gegen Olympiasieger Kanada und büßten die erste Chance auf den Einzug in die Runde der besten acht Mannschaften ein. Das deutsche Team überzeugte vor rund 3000 Zuschauern in der nur halb gefüllten »Löfberg Liga«-Arena mit einer kämpferischen starken Leistung, scheiterte aber im Abschluss. Im zweiten Spiel am Freitag (20.00 Uhr) gegen Lettland ist ein Sieg fast schon Pflicht, um die Chancen aufs Viertelfinale zu wahren.

Das deutsche Team scheiterte im Abschluss

Bundestrainer Zach hatte sich für das 38. WM-Duell gegen den 22-fachen Weltmeister viel vorgenommen. »Wir sind gut drauf und wollen beweisen, dass wir in Deutschland gut Eishockey spielen können«, kündigte der Tölzer vor Spielbeginn selbstbewusst an. Nach den überzeugenden Leistungen in der Vorrunde zeigte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) keinen Respekt vor dem Eishockey-Giganten und war ein gleichwertiger Gegner, hatte aber das entscheidende Manko im Abschluss. Wayne Hynes (13.) glich zunächst Kanadas Führung durch Mike Comrie (5.) aus, bevor Olympiasieger Ryan Smyth (40.) und Andy McDonald (52.) die zweite Turnierniederlage nach dem 5:7 gegen Weltmeister Tschechien besiegelten.

Abstreiter konnte wegen einer Verletzung nicht spielen

Zach musste seine Abwehr- und Angriffsreihen neu formieren, nachdem sich Mittelstürmer Tobias Abstreiter im Dienstagstraining eine Sprunggelenksverletzung zugezogen hatte. Er soll aber eventuell schon gegen Lettland, spätestens am Sonntag gegen die USA wieder einsatzfähig sein. Verteidiger Jan Benda rückte für Abstreiter in den Angriff und bildete mit Wayne Hynes und Andreas Loth die dritte Sturmreihe.

Die DEB-Auswahl geriet gegen die mit 19 Spielern aus der nordamerikanischen Profiliga NHL angetretenen »Ahornblätter« erstmals in diesem Turnier in Rückstand, als Comrie von den Edmonton Oilers Kanada nach fünf Minuten in Front schoss. Der Mannheimer Hynes, beim 3:3 gegen die Übersee-Profis vor einem Jahr bei der WM in Hannover zweifacher Torschütze, markierte nach 13 Minuten den Ausgleich. Das Führungstor des Zach-Teams lag anschließend in der Luft, doch bei fast vierminütiger 5:3- und 5:4-Überzahl gelang kein Treffer.

Keine Abwehrchance für Torhüter Seliger

Das Team um die beiden Olympiasieger Eric Brewer und Smyth machte es nicht besser. Die Fünf-Minuten-Strafe von Daniel Kreutzer im zweiten Drittel blieb ohne Folgen. Kurz vor der Pausensirene ließ Oilers-Star Smyth sein Können aufblitzen, ließ bei seinem Solo Erich Goldmann stehen und dem ansonsten erneut überragenden DEB-Torhüter Marc Seliger keine Abwehrchance. Zuvor brachte Benda nach Zuspiel von Hynes das Kunststück fertig, den Puck über das leere kanadische Gehäuse zu schießen.

Tschechien, Kanada und Finnland im Viertelfinale

Das Viertelfinale vorzeitig erreicht haben Weltmeister Tschechien, Olympiasieger Kanada und Finnland. Am ersten Spieltag der Zwischenrunde besiegte Titelverteidiger Tschechien am Donnerstag die Auswahl Lettlands mit 3:1 (2:0, 0:1, 1:0) und hat in der Gruppe E mit sechs Punkten den Einzug in die Runde der besten achten Teams sicher. Die Kanadier sind nach dem 3:1 (1:1, 1:0, 1:0) gegen Deutschland mit ebenfalls sechs Zählern auch schon durch. Mit dem 3:0 (2:0, 1:0, 0:0) gegen die Schweiz nahm der Olympia-Zweite USA Kurs aufs Viertelfinale.

Der WM-Zweite aus Finnland besiegte Österreich mit 3:1 (1:0, 0:0, 2:1) und hat in der Gruppe F mit sechs Punkten die Viertelfinal- Fahrkarte ebenfalls bereits sicher. Toni Lydmann, Kimmo Timonen und Tom Koivisto schossen die Tore für das »Suomi«-Team. Der 38-jährige finnische Stürmer Raimo Helminen absolvierte sein 319. Länderspiel und stellt beim nächsten Einsatz den Länderspiel-Weltrekord von Udo Kießling (320) ein. Gastgeber Schweden musste sich der Slowakei überraschend mit 1:2 (1:0), 0:0, 0:2) geschlagen geben.

Schweiz bleibt auf der Verliererseite

Dem mit 13 Spielern aus der nordamerikanischen Profiliga NHL angetretenen US-Team, am Sonntag Gegner der deutschen Mannschaft, reichte eine mäßige Leistung zum Erfolg über die Schweizer, die nach den Vorrunden-Niederlagen gegen Weltmeister Tschechien (0:5) und Deutschland (0:3) zum dritten Mal als Verlierer vom Eis gingen und ihre Chance aufs Weiterkommen praktisch verspielt haben. Mark Murphy, Richard Park und Steve Konowalchuk schossen die Tore für die USA.

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