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Zeichen für Vielfalt Anders als die Fußballer: So gehen Handballer und Hockeyspieler bei der WM mit der Regenbogenbinde um

Hockeyspieler Mats Grambusch trägt die Regenbogenbinde
Hockeyspieler Mats Grambusch trägt die Regenbogenbinde
© Frank Uijlenbroek / DPA
Bei der Fußball-WM war die "One Love"-Binde das große Gesprächsthema. Bei den Weltmeisterschaften im Handball und im Hockey sieht der Umgang mit der Regenbogenbinde derzeit ganz anders aus.

Fast mehr als über die sportlichen Leistungen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wurde bei der Weltmeisterschaft in Katar über die Causa "Binde" diskutiert. Ursprünglich hatten die Kapitäne der DFB-Elf sowie anderer Mannschaften mit einer "One Love"-Binde auflaufen wollen, die ein Zeichen für Vielfalt und gegen die Diskrimierung von Homosexuellen und anderen Minderheiten setzen sollte. Sie verzichteten aber darauf, nachdem die Fifa Sanktionen angedroht hatte.

Nun ist wieder Weltmeisterschaft – nämlich im Hockey und im Handball. Die Hockeyspieler sind in Indien zu Gast, das Handballturnier findet in Polen und Schweden statt. Und spätestens seit der Debatte im Umfeld der Fußball-WM stehen auch andere Sportarten unter Beobachtung, wie sie sich politisch positionieren. Die deutschen Nationalspieler im Hockey und im Handball scheinen mit dem Thema offener umzugehen als die Fußballer.

Hockey: Regenbogenbinde eine Selbstverständlichkeit

Mats Grambusch, Spielführer der Hockey-Nationalmannschaft, lief im ersten WM-Spiel gegen Japan (3:0) mit einer Regenbogenbinde auf – die bei den Fußballern so nie zur Debatte stand. Für ihn sei das eine Selbstverständlichkeit, sagte der 30-Jährige vor dem Turnier: "Jeder andere Spieler aus unserer Mannschaft würde das auch tun. Wir stehen für diese Werte und wollen das bei der WM auch verkörpern." Vom Welthockeyverband FIH sind offenbar keine Konsequenzen zu befürchten.

"Bei meinem Verein in Köln trage ich diese Binde bereits seit drei Jahren. Wir haben im Team darüber gesprochen, alle finden das cool", erklärte der Spieler von Rot-Weiss Köln. Die Binde beziehe sich allerdings nicht explizit auf die Menschenrechtssituation im Gastgeberland Indien: "Das hätten wir auch gemacht, wenn die WM in den Niederlanden, Deutschland oder Katar stattfinden würde."

Handball-Kapitän Golla spielt ohne Binde

Beim deutschen Handball-Team sieht es da anders aus. Von einer Kapitänsbinde ist weit und breit nichts zu sehen – Spielführer Johannes Golla läuft mit blankem Arm auf. "Ich trage keine Binde. Ich habe es mal probiert, aber damals war die Binde leider zu klein. Ich hatte auch das Gefühl, dass sie beim Körperkontakt stört, weil man sie danach ständig zurechtrücken muss", erläuterte Golla im "Bild"-Interview die Gründe.

Wirft dem DFB und den Spielern fehlende Konsequenz vor: Uli Hoeneß

Zu gesellschaftspolitischen Themen wollen der 23-Jährige und seine Mannschaftskollegen dennoch nicht schweigen. "Im Handball werden wir bei solchen Statements von den Verbänden unterstützt. Wir stehen für Vielfalt und wollen diese auch nach außen tragen", sagte Golla.

Quelle: "Bild"

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