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US Open "Ernesto" gefährdet das Traum-Duell

Die Ausläufer des Hurrikan "Ernesto" wirbeln den Zeitplan der US Open durcheinander: Andre Agassis Duell mit dem deutschen Newcomer Benjamin Becker muss womöglich verschoben werden - Agassi wäre das nur recht.

Die US Open 2006 bleiben vom schlechten Tennis-Wetter gebeutelt. Nach dem Regen zum Wochenbeginn, dem am Dienstag fast das gesamte Programm zum Opfer fiel, macht den Organisatoren nun "Ernesto' zu schaffen. Die Überbleibsel des tropischen Wirbelsturmes erreichten am Freitagabend New York und brachten den Spielbetrieb in Flushing Meadows vorläufig zum Erliegen. Nachdem der erste Teil des fünften Turnier-Tages noch so gut wie komplett absolviert werden konnte, verhinderte stärker werdender Regen die Aufnahme der Abendspiele.

Lokalmatadorin Lindsay Davenport aus den USA und die Slowenin Katarina Srebotnik begannen zwar, sich bei auffrischendem Wind für ihre Drittrunden-Partie im Arthur-Ashe-Stadium einzuspielen. Einige Tropfen sorgten jedoch bereits dafür, dass der Hartplatz zu glatt wurde und beide Spielerinnen zurück in die Kabine geholt wurden. Auch die anschließend geplante Begegnung der zweiten Runde zwischen dem ehemaligen US-Open-Sieger Marat Safin aus Russland und dem Argentinier David Nalbandian musste verschoben werden.

Becker-Agassi-Duell droht Verschiebung

Die Wetteraussichten lassen wenig Gutes erwarten: Die Meteorologen haben zeitweise starken Regen vorhergesagt, der länger andauern soll. Daher ist das für Samstag geplante Match von Qualifikant Benjamin Becker aus Mettlach gegen Andre Agassi stark gefährdet. Derzeit dürfte der Ehemann von Steffi Graf für jeden zusätzlichen Tag Pause dankbar sein. Der bisher zwei Mal mit großer Mühe erfolgreiche Amerikaner erhielt wegen seiner starken Rückenschmerzen am Freitag zum zweiten Mal während des Turniers eine Kortisonspritze.

Agassi brauchte fast vier Stunden für seinen dramatischen Fünf-Satz-Erfolg über Australian-Open-Finalist Marcos Baghdatis aus Zypern und musste sich in den Katakomben hinlegen, bevor er in sein Hotel gebracht wurde. Die Entzündung verursacht starke Schmerzen und schränkt seine Bewegungen ein, sagte Agassis langjähriger Fitness- Coach Gil Reyes. Agassi bestreitet in New York das letzte Turnier seiner Karriere. 2005 hatte der inzwischen 36-Jährige noch einmal das Finale erreicht.

Agassis Herausforderer ist der große Unbekannte

Da für Agassi jedes Spiel das letzte sein kann, ist das Medien-Interesse an Becker nicht zuletzt wegen seines Namens groß. Der 25 Jahre alte Saarländer, der während seiner Studienzeit in den USA College-Meister war, ist - ganz anders als der große Boris Becker - international nahezu unbekannt. Benjamin Becker berichtete, er habe Agassis Sieg über Baghdatis weitgehend im Hotel verfolgt. "Wir hatten keine Sitzplatzkarten. Als wir uns auf dem Stadionumgang aufhielten, wurden wir hinausgeschickt", erzählte Becker, der mit seinem Trainer im Arthur-Ashe-Stadium zumindest noch die ersten Spiele sah.

Nach Becker hatte als einziger von anfangs 14 Deutschen Thomas Haas die dritte Runde erreicht, wo er am Sonntag wie im Vorjahr auf Robby Ginepri treffen wird, falls sich das Wetter bis dahin bessert. US-Boy Ginepri war 2005 nach dem Sieg über Haas erst im Halbfinale an Agassi gescheitert. Florian Mayer verpasste das Weiterkommen gegen den Tschechen Tomas Berdych. Überraschungen gab es keine, alle verbliebenen Favoriten konnten sich vor dem Regen noch durchsetzen.

Robert Semmler/DPA DPA

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