Carsten Maschmeyer war in der "Höhle der Löwen" voll des Lobes: "Selbstreflektiert, bescheiden, realistisch – ein Traumgründer", urteilte der Investor über Justus Lauten. Der 31-jährige Informatiker hatte in der TV-Gründershow seine App "Werksta.tt" vorgestellt – und Maschmeyer eine Investition von 120.000 Euro für 20 Prozent der Unternehmensanteile zugesagt.
Die Software hilft Bäckereien dank genauer Voraussagen über zu erwartende Verkäufe, ihre Wegwerfquote zu senken. "Ich hatte immer gehofft, dass echte künstliche Intelligenz in die Sendung kommt", sagte Maschmeyer. "Diese Software kann die Lösung für die ganze Lebensmittelbranche werden." (Hier lesen Sie die TV-Kritik zur Sendung.)
Unsicherheit wegen der Pandemie
Bei dieser Mission ist Maschmeyer aber nun doch nicht dabei. Denn der im TV beschlossene Deal kam hinterher nicht zustande. "Kurz nach der Aufzeichnung hatten wir im März 2020 einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen, doch dann kam uns die Corona-Pandemie dazwischen", sagt Gründer Lauten der "Gründerszene".
Und auch Maschmeyer bestätigt: "Der Deal wurde kurz vor Beginn der Pandemie geschlossen. Leider hat es bei der coronabedingten Neuausrichtung dann unterschiedliche Einschätzungen gegeben. Deswegen sind wir nicht zusammengekommen." Die Idee, mithilfe Künstlicher Intelligenz Nahrungsverschwendung zu verhindern, halte er aber weiter für gut und wünsche dem Start-up alle Gute. Für Maschmeyer ist es der zweite geplatzte Deal der aktuellen "Höhle der Löwen"-Staffel. Zuvor war auch das gemeinsame Investment mit Ralf Dümmel in das E-Sports-Start-up "Zaunkoenig" nicht zustande gekommen.
Werksta.tt-Gründer will weitermachen
"Werksta.tt"-Gründer Lauten hat im vergangenen Jahr beschlossen, "erst einmal auf kleiner Flamme weiterzumachen" und abzuwarten, wie sich die pandemiebedingte Situation entwickelt. Nun möchte er mit seiner Idee aber wieder angreifen. Sicherlich habe auch der ein oder andere Mitarbeiter einer Bäckerei die Sendung gesehen, sagte Lauten im Interview mit der Wirtschaftswoche. "Und wir sehen auch ein großes Potenzial, in weitere Bereiche und Branchen zu wachsen, in denen das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle spielt." Derzeit führt er Gespräche mit neuen Investoren über eine Kapitalspritze in Höhe von rund einer halben Million Euro.
Quellen: Gründerszene / Wirtschaftswoche