"Die Höhle der Löwen" Zu viel "billiger Ramsch"? Die Löwen stellen die Qualitätsfrage

Carsten Maschmeyer in der "Höhle der Löwen"
Carsten Maschmeyer in der "Höhle der Löwen"
© Bernd-Michael Maurer / RTL
Die beliebte Erfindershow "Die Höhle der Löwen" geht in die nächste Runde. Das sind die wichtigsten Änderungen in der fünften Staffel: 


Die Gründer:
In insgesamt zwölf Folgen stellen 90 Gründer ihre Produkte vor. Damit hoffen ganze 20 Gründer mehr als letztes Jahr auf eine finanzielle Unterstützung. Jeder "Pitch" dauert in der Sendung circa 20 Minuten. Überzeugen die Erfinder die Investoren von ihrer Idee, bekommen sie das nötige Startkapital. 


Die Jury:
Die Jury besteht aus sechs Investoren. Schon vergangenes Jahr gehören Frank Thelen, Ralf Dümmel, Carsten Maschmeyer, Dagmar Wöhrl und Judith Williams zur Jury. Diese Staffel neu dabei: Georg Kofler. Der Unternehmer sprang bereits letztes Jahr für die erkrankte Judith Williams ein. Dieses Jahr wechseln sich die beiden Investoren in den Shows ab. 

Das Studio:
Für die neuen Folgen sind die Löwen in ein anderes Studio gezogen. In diesem sitzen die Juroren vor einer Wolkenkratzer-Optik. 


Das Magazin:
Erstmals gibt es ein Gründermagazin. Das von Gruner und Jahr herausgegebene Magazin porträtiert Geschichten zu Startups aus den Staffeln.


Der Moderator:
Wie in den vergangenen Staffeln moderiert auch dieses Jahr der Allrounder Amiaz Habtu die Show. Den Entertainer sieht man ansonsten als Stadionsprecher beim Kölner Basketball oder Moderator von "Prominent". 
Mal sehen, welche Gründer einen "Deal" abschließen können.
Zum Abschluss der "Höhle der Löwen"-Staffel wird es nochmal grundsätzlich: Wie ramschig dürfen die Produkte in der Löwenhöhle sein? Da gehen die Meinungen der Löwen weit auseinander.

Final Call in der "Höhle der Löwen": Zum letzten Mal in diesem Jahr präsentieren Gründer ihre Erfindungen den Investoren in den Löwensesseln. Und diese letzte Folge bringt die Kernfrage der gesamten Sendung nochmal nachdrücklich auf den Punkt: Wieviel Ramsch darf, soll oder muss hier eigentlich sein?

Frank Thelen hat dazu eine klare Haltung: "Ich kann den billigen Ramsch nicht mehr ertragen", entfährt es dem Design-Fan beim Pitch des Make-up Artists Frank Hard. Gut für den Gründer: Mit der Kritik ist nicht sein Produkt "Man Upgrader" gemeint, das sich in Thelens Augen designtechnisch wohltuend von manch anderer Grabbelware hervorhebt.

Hard hat ein Make-up für Männer entwickelt, das er lieber nicht Make-up nennt ("Dann nehmen es die Männer nicht"), sondern getönte Creme. Genau das richtige Beauty-Produkt für einen maskulinen Creme-Fan wie Georg Kofler, der dem Gründer verspricht, die Männerschminke via Social-Media-Marketing ganz groß rauszubringen. Trotz Koflers happiger Forderung von 49 Prozent der Unternehmensanteile nimmt der Gründer den Deal an.

Dagmar Wöhrl gegen den Dümmel-Discount

Ramsch oder Nicht-Ramsch - das ist auch die Frage beim Auftritt des Start-ups Safaya, der selbsternannten Lifestyle-Brand für Sicherheitsprodukte. Die Firma steckt handelsübliches Pfefferspray, wie es im Drogeriemarkt erhältlich ist, in bunte Glitzerhüllen. Frauen sollen sie an einem Anhänger als Accessoires außen an der Handtasche tragen können. Bei Gefahr entfällt so das umständliche Kramen nach der Verteidigungswaffe in der Handtasche. 

Discount oder Premium? Dagmar Wöhrl fragt die Gründer des Abwehrsprays Safaya, wo sie mit ihrer Marke hinwollen.
Discount oder Premium? Dagmar Wöhrl fragt die Gründer des Abwehrsprays Safaya, wo sie mit ihrer Marke hinwollen.
© Bernd-Michael Maurer / RTL

Dagmar Wöhrl ist begeistert und würde die Marke gerne im Premiumbereich etablieren. Doch da hat sie die Rechnung ohne Ralf Dümmel gemacht, der das offiziell als Tierabwehrspray deklarierte Produkt lieber möglichst billig im Massenmarkt platzieren will. "Sicherheit ist für jeden da", lautet das Argument des Vertriebsprofis, der im Gegensatz zur Konkurrenz keine Berührungsängste mit dem Grabbeltisch hat. Dümmel macht den Deal und gibt den ebenfalls interessierten Wöhrl und Georg Kofler das Nachsehen. "Da bleiben Sie im Discount, schade", entfährt es der enttäuschten Wöhrl.

Premium-Fleisch und Luxus-Handtaschen

Eindeutig nicht für den Discount sind die Produkte von "Ein Stück Land", einem Marktplatz für hochwertiges Rindfleisch, das nicht aus Massentierhaltung oder Massenschlachtung stammt. Mit vielen Komplimenten, aber ohne Deal verlassen die Hamburger Gründer die Sendung, weil Georg Kofler bei seinem Angebot auch einen Premiumpreis für einen Einstieg fordert. Für 200.000 Euro 35 Prozent der Firma abgeben statt der angebotenen 10 Prozent - darauf wollen sich die Gründer nicht einlassen.

Viel zu Premium für die Löwen sind auch die Handtaschen von Realtrue. Aus der Fischhaut eines Amazonas-Fisches hochwertig designt und hergestellt kosten die Taschen 2000 Euro und mehr und sind damit das krasse Gegenteil des von Thelen beklagten Billigramsches. Handtaschenfan Judith Williams bewundert zwar die "tolle Qualität", doch auch ihr ist der Preis der Fischhauttaschen viel zu hoch.

Deals können sich dagegen die beiden letzten Kandidaten sichern. ToneFit, ein Laufgürtel mit Handzug, der das Joggen zu einer Art Crosstraining to Go macht, findet eine Heimat bei Ralf Dümmel. Und die Gründer der Wärmflasche Troy, die länger warm ist und trotzdem besser vor Verbrennungen schützt als herkömmliche Produkte, entscheiden sich für Dagmar Wöhrl als Partnerin - und gegen die Angebote von Kofler und Dümmel. Und das war es dann mit der Löwenhöhle für 2018. Bis zum nächsten Jahr, wenn der Kampf um Ramschprodukte und Premium-Deals seine Fortsetzung findet.

Die Höhle der Löwen: Ist dieser Gürtel so gut wie ein Crosstrainer?
Ist dieser Gürtel so gut wie ein Crosstrainer?

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