Das aus "Die Höhle der Löwen" bekannte Unternehmen Puregreen hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wasser in deutschen Haushalten einzusparen. Das ist gerade wegen der aktuellen Energiekosten nicht nur umweltfreundlich, sondern spart auch Geld in der Haushaltskasse. Die ursprüngliche Idee von Puregreen war ein Wassersparer für die Dusche, der verspricht, weniger Wasser bei gleichbleibendem Druck zu ermöglichen.
2021 pitchten Karsten Gaedke und Alexander Schulze ihr Produkt in der TV-Show und Ralf Dümmel biss damals an. Inzwischen ist das zweite Produkt des Unternehmens auf dem Markt und aus der Dusche geht es an den Wasserhahn: Der Puregreen-360-Grad-Strahlregler soll beim Händewaschen sagenhafte 95 Prozent und beim Spülen ganze 60 Prozent Wasser sparen.
Lieferumfang

Beim Lieferumfang des 360-Grad-Strahlreglers gibt es keine Überraschungen. Enthalten ist ein Adapter, der Strahlregler selbst, das Montagewerkzeug und natürlich die Installationsanleitung. Der Clou des Puregreen-Strahlreglers ist neben dem Wassersparen ein drehbarer Kugelkopf. Dessen Verarbeitung sowie die der einzelnen Komponenten wirkt hochwertig. Ein erstes Drehen des Kopfes funktioniert ohne Probleme und es ist kein Quietschen oder metallisches Schleifen zu vernehmen. Schön.
Puregreen-360-Strahlregler aus DHDL: Installation
Die Installation des Strahlreglers ist so unspektakulär wie sein Lieferumfang. Mithilfe des mitgelieferten Montagewerkzeugs lässt sich der alte Strahlregler einfach abmontieren. Ist dieser mit seinem Dichtungsring entfernt, gilt es nur, den Puregreen-Strahlregler aufzuschrauben. Auch hierbei hilft das Montagewerkzeug. Es gibt aber auch Wasserhähne, bei denen das nicht so einfach der Fall ist. Für all jene muss der mitgelieferte Adapter vorher aufgeschraubt werden.
Händewaschen und Abwaschen
Kommen wir zum Wesentlichen: dem Wassersparen. Dafür befüllen wir ein Maßglas (1 Liter) einmal mit dem Puregreen-Strahlregler und einmal ohne den Strahlregler. Der Hahn steht dabei auf warm und ist voll aufgedreht. Nach 9,38 Sekunden ist das Glas mit Puregreen voll, nach 6,91 Sekunde ohne den Wassersparer. Macht einen Unterschied von immerhin 27 Prozent, ist aber weniger als die Hälfte der beworbenen 60 Prozent.
Eine kurze Drehung am Kopf und der Strahlregler von Puregreen schaltet auf Sprüh-Modus um. Nach zwei Minuten war das Maßglas nicht einmal zur Hälfte gefüllt. Das Versprechen der 95 Prozent Wassersparen dürfte passen. Wichtig: Wie viel der Purgreen-Strahlregler tatsächlich spart, dürfte auch mit dem Wasserdruck in der Wohnung zusammenhängen. Und der ist vorliegend nicht besonders hoch.
Rechnen wir die Ergebnisse hoch: Läuft ein Liter Wasser in 9,38 Sekunden durch den Hahn, ergibt das 6,39 Liter pro Minute und damit 63,9 Liter in zehn Minuten. Würde man theoretisch mit voll aufgedrehtem Hahn alle zwei Tage zehn Minuten abwaschen, verbrauchte man mit Puregreen also 11497,5 Liter Wasser pro Jahr. Ohne den Wassersparer käme man auf 15695 Liter. Das macht einen Unterschied von 4198 Litern beziehungsweise 4,198 Kubikmetern Warmwasser.
Ein Kubikmeter kaltes Wasser kostet in Hamburg aktuell 1,98 Euro laut NDR. Laut Chip kostet Warmwasser abhängig von der Heizart etwa "2,5 bis 4,5 mal so viel" wie ein Liter Kaltwasser. Nehmen wir einen Wert von 3,5, sparen wir also 29 Euro im Jahr mit dem Purgreen-Strahlregler – wenn wir volle Kanne aufgedreht und heiß spülen, was natürlich nicht der Realität entsprechen dürfte. Ziehen wir also noch einmal gut zehn Euro ab, um nach Adam Riese einen realistischeren Wert zu bekommen, landen wir bei 19 Euro Ersparnis pro Jahr, was ziemlich genau dem Preis des Strahlreglers entspricht. Ab dem zweiten Jahr hätte sich die Investition gelohnt.

Kommen wir zum Abwasch. Hier ist der Strahlregler wahrlich ein Segen. Um genau zu sein, ist es sein bewegbarer Kopf, denn der Wasserhahn lässt sich nun so verstellen, dass er beim Spülen nicht mehr im Weg ist, das Wasser aber trotzdem noch zielgerichtet auf das Geschirr trifft. Ein Luxus, von dem man nicht geglaubt hätte, ihn zu brauchen, bevor man es nicht erlebet hat. Was den Wasserdruck angeht, konnte kein Unterschied festgestellt werden. Das Geschirr ließ sich ebenso gut säubern wie mit einem normalen Strahlregler. Schön.

Anders sieht es dann doch beim Händewaschen mit dem Sprüh-Modus aus. Zum Befeuchten der Hände ist das ideal. Zum Einseifen ist es auch noch okay. Aber wenn man versucht, die Hände auch im Sprühnebel von der Seife zu befreien, dann wäscht man sich zu ewig. Das funktioniert nicht und man muss mit den eingeseiften Händen in den normalen Modus wechseln, was nicht gerade komfortabel ist.
Fazit
Ja, der Puregreen-Strahlregler spart Wasser. Im Test zwar nicht so viel wie beworben, aber immerhin knapp 27 Prozent. Komfortabel ist der drehbare Kopf beim Spülen allemal. Die beiden Eigenschaften sprechen eindeutig für den wassersparenden Strahlregler. Die Sprühfunktion hätte sich der Hersteller wohl sparen können. Zum Befeuchten der Hände reicht sie aus. Um sich die Hände oder sonst irgendetwas damit zu waschen, ist nicht möglich.
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