Carsharing wird in Deutschland immer beliebter. Das hat man auch im Ausland bemerkt. Der israelische Anbieter Go To Global kauft den Berliner Motorroller-Sharer Emmy, um Einzug in den deutschen Markt zu erhalten. Go To Global verfügt über eine Flotte von 5000 Fahrzeugen und ist bisher in Israel, Spanien und auf Malta tätig. In Deutschland will das Unternehmen eine Flotte aus Autos, Mopeds sowie E-Rollern oder E-Fahrrädern anbieten, wie das "Handelsblatt" berichtet.
Dabei seien vor allem die 300.000 Bestandskunden interessant, sagt Go-To-Global-Chef Gil Laser. Emmy besitzt mehr als 3000 Elektro-Mopeds und ist in Berlin, Hamburg und München aktiv. In den drei Großstädten soll schließlich das Carsharing-Angebot von Go To Global eingeführt werden.
Emmy-Mitgründer Valerian Seither wird im Unternehmen bleiben und das Konzept des israelischen Anbieters in den deutschen Städten umsetzen. "Der Verkauf stützt unsere Vision, das eigene Auto überflüssig zu machen", so Seither. Emmy hatte zuletzt Ende vergangenen Jahres einen "niedrigen zweistelligen Millionenbetrag" entgegengenommen, welcher zum Teil als Kredit für neue Mopeds vorgesehen war.
Carsharing-Angebot soll Mitte 2022 starten
Ab Mitte nächsten Jahres sollen Go To Global-Kunden neben Mopeds schließlich auch Autos in Berlin, Hamburg und München leihen können. Das Carsharing-Angebot wächst also weiter. Mit Stand von Januar 2021 gibt es rund 230 Carsharing-Anbieter in Deutschland. Share Now, bestehend aus Car2Go und DriveNow ist mit drei Millionen Kunden der größte Anbieter bundesweit. Danach folgen Flinkster und Miles.
Welcher Auto-Typ bin ich bloß?

Alltagstauglichkeit: Groß. Ein dichtes Netz aus Tankstellen sowie die hohe Zuverlässigkeit der ausgereiften Technik machen den Verbrenner immer noch zur ersten Wahl in Sachen entspannten Fahrens, ob auf Kurzstrecke oder der 1300 Kilometer-Tour mit Dachbox und Anhänger zum Urlaubsort. Planung ist nicht notwendig, die nächste Tankstelle ist nie weit. Selbst bei Spirtpreisen von 1,60 Euro ist das herkömmliche Auto für die meisten Autofahrer noch konkurrenzfähig gegenüber Alternativen.
Wartung und laufende Kosten:
Zwar ist die Technik ausgereift, aber sie verlangt laufende Wartung: Öl, Zündkerzen, Zahnriemen, Injektoren, dann noch die Abgasuntersuchungen. Wenn der Katalysator defekt ist, überschreitet die Werkstattrechnung schnell die 1500 Euro-Marke. Die laufenden Kosten summieren sich, je älter das Auto ist desto schneller. Im Schnitt fällt alle 20.000 Kilometer eine Reparatur oder Wartung an.
Preis und Förderung
Die Tage des Verbrenners sind gezählt. Bereits heute verliert ein Neuwagen im ersten Jahr etwa 25 Prozent an Wert, in jedem weiteren Jahr dann etwa fünf Prozent. Durch das von der Politik forcierte Ende der Brennstoffmotoren, dürfte der Wertverlust künftig noch höher ausfallen. Bereits heute stehen Hunderttausende Leasingrückläufer und Jahreswagen auf Halde. Zwar wird die Kfz-Steuer nach Hubraum und CO2-Ausstoß berechnet, die Summe fällt jedoch kaum ins Gewicht.
Umweltaspekt:
Die CO2-Bilzanz von Verbrenner gegenüber dem E-Antrieb wird häufig über den gesamten Lebenszyklus der beiden fahrzeugtypen berechnet. Je nach Sichtweise und Studien-Auftraggeber erweist sich dabei selbst ein Diesel als CO2-schonender als in E-Auto. Solche Berechnungen sind legitim, sie lassen jedoch außer Acht, dass sich die Vorkommen fossiler Brennstoffe dem Ende zuneigen. So oder so wird die traditionelle Antriebstechnik ihr im Wortsinn natürliches Ende finden.
Geeignet für:
Wer jetzt noch einen zehn Jahre alten Verbrenner hat, sollte ihn im Sinne der Klimabilanz so lange wie möglich fahren. Autos dieser Altersklasse haben oft eine Start-Stopp-Automatik, Systeme zur Energierückgewinnung beim Bremsen und andere Techniken, die den Verbrauch senken. Vielfahrer mit hoher Kilometerleistung kommen am Verbrenner derzeit kaum vorbei. Auch Familien, die gern mit Dachbox und Anhänger in den Urlaub fahren, dürften sich mit reinen E-Auto schwertun. Eine Alternative wäre der Hybrid.
Go To Global hat indes noch größere Ziele. Bis Mitte des Jahrzehnts will das Unternehmen sein Angebot auf alle größeren Städte in Europa ausweiten. Go To Global rechnet für dieses Jahr mit einer Verdoppelung seines Umsatzes. Bis Ende 2023 will es einen Jahresumsatz von 100 Millionen Euro erzielen.
Quellen: Handelsblatt, Bloomberg, Statista