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Prozess in London 400.000 Euro Bonus waren für ihn "inakzeptabel": Banker klagt wegen zu schlechter Bezahlung

Banker verklagt Bank
Der Banker bekam einen Wutanfall, als ihm der Bonus gekürzt wurde (Symbolbild)
© PeopleImages
Ein Banker sollte nur noch 400.000 Euro Bonus pro Jahr erhalten – das wollte der Italiener nicht hinnehmen. Er zog gegen seinen Arbeitgeber vor Gericht.

Über zu wenig Geld kann sich Fabio Filippi eigentlich nicht beklagen. Als Banker verdiente Filippi bei der Bank BNP Paribas London pro Jahr 250.000 Euro. Viel lukrativer aber waren die Boni in sechsstelliger Höhe, die er je nach Performance bekam. Dennoch klagte der Italiener gegen die Bank – weil sie ihm zu wenig gezahlt haben soll.

2017 wurde Filippis Jahresbonus auf 400.000 Euro gekürzt – 140.000 Euro weniger als im Jahr zuvor. Die Bank begründete dies mit den sich verschlechterten Leistungen ihres Angestellten. Filippi wollte die Kürzung nicht akzeptieren – und rastete aus. Der Banker sei aufgrund dieser Entscheidung "wütend" gewesen und habe den aus seiner Sicht zu geringen Bonus "inakzeptabel" genannt, berichtet der "Mirror" aus dem Prozess vor einem Londoner Gericht.

Banker wirft Bossen Rassismus vor

Außerdem soll Filippi der französischen Bank Rassismus vorgeworfen haben: Er bekomme nur deshalb weniger Geld, weil er kein Franzose sei. Der Italiener behauptete, dass er der beste Manager der Bank sei, jederzeit einen neuen Job finden könne und verließ das Meeting danach wutentbrannt. Zu einem höheren Bonus verhalf ihm das allerdings nicht.

Auch im nächsten Jahr entsprach seine Leistung nicht den Vorstellungen der Vorgesetzten. Die Bank stufte Filippi daraufhin als "teure Ressource, die keinen Mehrwert bringt" – und kündigte ihm. Er habe sich zu wenig um Kundenbeziehungen gekündigt, es habe Beschwerden über sein Führungsstil gegeben und sein Team könne auch ohne ihn funktionieren. Filippi, der seit 1999 zuerst in London und dann in Mailand für die Bank gearbeitet hatte, klagte sowohl gegen die Entlassung als auch gegen den aus seiner Sicht zu geringen Bonus.

Klage zurückgewiesen

Vor Gericht behauptete Filippi, der wahre Grund für seine Kündigung sei gewesen, dass er sich gegen angebliche illegale Geschäfte der Bank ausgesprochen habe. Das Gericht wies seine Klage dennoch zurück. BNP Paribas habe gute Gründe dafür gehabt, den Bonus des Bankers zu kürzen, sagte der Richter. Auch die Entlassung von Filippi sei rechtmäßig gewesen.

Quelle: "Mirror"

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epp

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