Die Bahn hat in den Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften Transnet und GDBA ein höheres Angebot auf den Tisch gelegt. Vorgeschlagen werden nun 3,4 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 24 Monaten sowie eine Einmalzahlung von 450 Euro. Das sagte Bahn-Personalvorstand Margret Suckale in Berlin. Die Gewerkschaften wollen auf dieser Basis die Verhandlungen fortsetzen.
Im ZDF-"Morgenmagazin" erklärte Suckale bereits, dass allen Gewerkschaften, auch der GDL als Vertretung der Lokführer, dasselbe Angebot vorlegt würde. Einen eigenen Spartentarifvertrag für die Lokführer könne die Bahn nicht akzeptieren. "Wir wollen keine Spaltung unserer Belegschaft, nicht Mitarbeiter erster und zweiter Klasse."
"Völlig inakzeptable Forderung"
Die von der GDL verlangten Einkommensverbesserungen von 31 Prozent seien eine "völlig inakzeptable Forderung", sagte Suckale im Deutschlandradio. Man wolle nicht erpressbar werden. Das Argument, es handele sich bei den Lokführern um eine Berufsgruppe mit besonders hoher Verantwortung, wies sie zurück.
Die Deutsche Bahn sei ein hoch technisiertes Unternehmen, bei dem viele Mitarbeiter hohe Verantwortung trügen. "Aus diesem Grund besteht überhaupt kein Grund, warum Lokführer im Verhältnis mehr bekommen sollen als andere."
Gleichzeitig verwies Suckale auf den harten Konkurrenzkampf im deutschen Bahngeschäft. "Im Durchschnitt zahlen wir in Spitzen sogar bis zu 25 Prozent mehr als der Wettbewerb." Andererseits müsse die Bahn in moderne Züge und in die Infrastruktur investieren.
Wiederaufnahme der Gespräche
Die Gewerkschaften Transnet und GDBA hatten am Mittwoch die Gespräche mit der Deutschen Bahn wieder aufgenommen. Die Warnstreiks wurden vorläufig ausgesetzt.
Transnet und GDBA fordern eine siebenprozentige Einkommenssteigerung, die Bahn hat bislang zwei Erhöhungen von je zwei Prozent angeboten. Die beiden Gewerkschaften und die Bahn treffen sich in Berlin.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) verhandelt unabhängig von den anderen zwei Arbeitnehmervertretungen. Die GDL verlangt einen eigenen Tarifvertrag. Bahnchef Hartmut Mehdorn und die GDL wollen sich in Frankfurt/Main zu einem Gespräch treffen.