Das Verbraucherministerium erwartet von der Deutschen Bahn, dass sie bei der Überarbeitung des neuen Preissystems die Belange der Verbraucher stärker berücksichtigt. Dazu stünden beide Seiten in ständigem Kontakt, sagte eine Sprecherin am Sonntag. Das Ministerium habe aber keinen Vier-Punkte-Katalog mit Forderungen an Bahn-Chef Hartmut Mehdorn erarbeitet, wie die "Bild am Sonntag" berichtet hatte.
Sonderangebote reichen nicht
Das Blatt zitierte den Staatssekretär des Ministeriums, Matthias Berninger: "Es ist gut, dass die Bahn Sonderangebote machen will. Das reicht aber nicht aus, um die Umsatzeinbußen wettzumachen und wieder mehr Kunden zu gewinnen." Die Zeitung hatte gemeldet, das Ministerium habe die Bahn aufgefordert, auf die BahnCard im Nah- und Regionalverkehr 50 Prozent Preisermäßigung zu geben und Kunden bei Verspätungen Schadenersatz zu zahlen.
Rabatte wieder kundenfreundlicher machen
Zudem sollten Rabattregelungen für Frühbucher einfacher und kundenfreundlicher werden. Die hohen Stornogebühren von derzeit 45 Euro müssten entschärft werden. Wenn ein Kunde den gebuchten Zug verpasse, solle er den nächsten zum Normalpreis nehmen dürfen, falls genug Plätze vorhanden seien.
Wünsche, nicht Forderungen
Das Verbraucherministerium begrüßt nach Angaben der Sprecherin die Ankündigung der Bahn, das seit Dezember gültige Preissystem zu überarbeiten und verbraucherfreundlicher zu gestalten. Berninger habe einige Aspekte benannt, die bei weiteren Überlegungen berücksichtigt werden sollten. Es handele sich aber nicht um Forderungen.