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Philip Morris und Bosch Zwei Weltkonzerne bauen in Dresden

Die Dresdner Altstadt vom Wasser aus betrachtet. Bosch und Philip Morris bauen zwei große Werke in der säschischen Metropole.
Dresden war schon in der DDR als Technologie-Standort bekannt. Bosch und Philip Morris erhalten die Tradition
© Bildarchiv Steffens/AKG-Images/Picture Alliance
In Dresden werden in den nächsten Jahren gleich zwei große neue Werke entstehen: Autozulieferer Bosch und der Tabakkonzern Philip Morris bauen in der sächsischen Stadt. Die Baukosten betragen zusammen mehr als 1,3 Milliarden Euro.

Sachsen darf sich über mehr als 1000 neue Arbeitsplätze freuen. Zwei Branchenriesen planen den Bau neuer Werke in Dresden - und lassen dabei jede Menge Geld in der Stadt an der Elbe.

Der Tabakkonzern Philip Morris investiert 320 Millionen US-Dollar in eine neue Fabrik, die ab 2019 in Betrieb gehen soll. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen dort rund 500 Beschäftigte Tabaksticks für neuartige E-Zigaretten produzieren. Mit dem Bau der Fabrik soll Ende kommenden Jahres begonnen werden. "Die Investition ist ein wesentlicher Meilenstein auf dem Weg in eine rauchfreie Zukunft", erklärte Stacey Kennedy, Vorsitzende der Geschäftsführung der Philip Morris GmbH.

Außerdem baut das deutsche Traditionsunternehmen Bosch ein neues Halbleiterwerk in der sächsischen Stadt, die Baukosten werden auf rund eine Milliarde Euro geschätzt. Auch Bosch will sein Werk bis 2019 fertigstellen, die Produktion soll nach einer Anlaufphase im Jahr 2021 beginnen. Dann werden bis zu 700 neue Mitarbeiter in dem neuen Werk beschäftigt sein.  

Größte Einzelinvestion in der Geschichte von Bosch

Konzernchef Volkmar Denner erklärte, bei der Chip-Fabrik handele es sich um die "größte Einzelinvestition in der mehr als 130-jährigen Geschichte von Bosch". Das erste Halbleiterwerk von Bosch steht in Reutlingen.

Halbleiter sind laut Bosch eine Schlüsseltechnologie für das moderne Leben, vor allem bei der zunehmenden Vernetzung, Elektrifizierung und Automatisierung in der Industrie, in der Mobilität und auch im privaten Wohnumfeld, dem sogenannten Smart Home. Derzeit arbeitet Bosch an Systemen für das autonome Fahren. Gemeinsam mit dem Autobauer Daimler will der schwäbische Konzern schon bis 2020 selbstfahrende Autos für den Stadtverkehr auf den Markt bringen. Diese Autos brauchen unterschiedliche Sensorsysteme für Kameras, Radar und Laserscanner. Für diese Systeme werden mikro-elektromechanische Sensoren gebraucht, kurz MEMS. Schon 2016 hatte laut Bosch jedes neu ausgelieferte Auto weltweit im Schnitt mehr als neun Chips von Bosch an Bord. Auch in drei von vier Smartphones stecken demnach Sensoren des Weltmarktführers.

Philip Morris als internationaler Player in Dresden

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) freute sich über die "nächste gute Entscheidung für Europas führendes Mikroelektronik-Cluster hier bei uns in Sachsen". Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) begrüßte "die Investition von Bosch in den Hochtechnologiestandort Deutschland". Eine Förderung der neuen Chipfabrik durch den Bund muss noch von der EU gebilligt werden.

Dass der Standort Dresden auch für international tätige Unternehmen attraktiv sei, zeige der Tabakhersteller Philip Morris mit seinem Bauvorhaben. Die Attraktivität des Standortes Dresden zeige sich auch in dem Bauvorhaben von Philip Morris, so Tillich.  

sve DPA AFP

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