Medienberichte 62 Filialen betroffen: Supermarktkette Real meldet Insolvenz an

mein Real Filiale
Eine "mein Real"-Filiale in Sachsen-Anhalt: Ein neues Logo und ein geänderte Name halfen offenbar auch nicht aus der Krise
Schon lange plagten die Supermarktkette Real finanzielle Sorgen. Teile des Unternehmens wurden verkauft. Nun hat das Management Insolvenz für die restlichen 62 Filialen beantragt.

Die Supermarktkette Real könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Wie unter anderem die "Wirtschaftswoche" berichtet, hat das Unternehmen am Freitag beim Amtsgericht in Düsseldorf Insolvenz angemeldet. Angestrebt werde dem Vernehmen nach eine Eigenverwaltung, bei der das Management an Bord bleibt, so das Magazin. 

Supermartkette Real meldet Insolvenz an – 5000 Angestellte betroffen

Die Zahlungsunfähigkeit könnte das letzte Kapitel für das krisengebeutelte Unternehmen aufschlagen. Derzeit arbeiten übereinstimmenden Berichten zufolge noch knapp 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 62 SB-Warenhäusern und erwirtschafteten zuletzt rund eine Milliarde Euro Umsatz. 

Krise – das war bei Real eigentlich immer der Normalzustand. 1992 als Tochter der "Metro"-Gruppe gegründet, machte das Unternehmen spätestens ab der Jahrtausendwende eher durch Negativschlagzeilen statt durch Angebote auf sich aufmerksam. Immer wieder versuchte der Mutterkonzern mit dem Umbau die Strukturen der Supermarktkette zu verbessern – letztlich vergebens. 

2018 verkaufte die "Metro"-Gruppe Real an einen Investor, eine Reihe von Filialen musste schließen, schließlich kaufte der Anwalt Sven Tischendorf im Sommer 2022 das, was von Real übergeblieben war. Wenige Monate später wurde das Unternehmen an das Private Equity-Unternehmen SCP aus London rückübertragen. 

Mit Versuchen wie der Umbenennung der Kette in "Mein Real" und der Reaktivierung des Werbeslogans "Einmal hin. Alle drin" versprach sich das Management einen Aufschwung und die Möglichkeit, das Unternehmen an einen strategischen Investor veräußern zu können. Doch dafür fehlte offenbar das Interesse.  

In den kommenden Wochen werde für den Verkauf des Unternehmens ein neuer Versuch unternommen, so die "Wirtschaftswoche", ob als Gesamtpaket oder als einzelne Filialen. Zu nächst gehe es aber darum, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren. 

Hinweis: In einer früheren Version des Textes hieß es, Real habe beim Amtsgericht in Mönchengladbach Insolvenz angemeldet. Dies ist nicht richtig. Wir haben die Stelle entsprechend korrigiert.

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