Wahl in Bremen Wie die Jüngsten wählten

Erstmals haben in Bremen 16- und 17-Jährige gewählt: Jeder Dritte votierte für Grün, die CDU kommt auf blamable zwölf Prozent. Die Ergebnisse bei den Jungwählern.

Grün wäre noch stärker, die CDU noch schwächer, und die Piraten säßen in der Bürgerschaft: Hätten in Bremen nur die 16- und 17-Jährigen gewählt, wäre die Abfuhr für Schwarz und Gelb noch heftiger ausgefallen.

Wie die aktuellste Hochrechnung von Infratest/Dimap ergab, kommen die Grünen bei den Jungwählern sogar auf 32 Prozent. Ingesamt erreichten sie bei der Bürgerschaftswahl 22,5 Prozent. Die Grünen liegen bei den Jungwählern damit deutlich vor der SPD, die hier nur auf 28 Prozent kommt - ein Abschlag von zehn Prozent gegenüber dem Ergebnis insgesamt.

Die CDU stürzt bei den Teenagern sogar auf 12 Prozent ab (20,1 Prozent). Die Linkspartei kommt auf acht Prozent im Vergleich zu den landesweiten 5,9 Prozent. Knapp dahinter bei den 16- und 17-Jährigen rangiert die Piratenpartei mit sieben Prozent. Sie säße also in der Bürgerschaft, ginge es nach den Erstwählern. Draußen dagegen ist auch hier die FDP: Ihre kümmerlichen drei Prozent decken sich mit dem Gesamtergebnis.

Wahlbeteiligung höher

In Bremen durften erstmals in Deutschland 16- und 17-Jährige an einer Landtagswahl teilnehmen. 10.000 Jungwähler waren zur Teilnahme aufgerufen. Der Einfluss war damit recht gering. Ingesamt gab es etwa 500.000 Wahlberechtigte.

Die Ergebnisse in Bremen decken sich mit Umfragen unter Schülern aus der Vergangenheit. Dabei kommen die Grünen in der Regel auf einen überragenden Stimmanteil, die beiden großen Parteien schneiden schlechter ab. Der Protest wird dagegen häufiger gewählt als bei den Erwachsenen, was das starke Abschneiden der Piratenpartei erklärt. Trotz dieses Trends erhalten die "Bürger in Wut" bei den Bremer Teenagern allerdings kaum mehr Stimmanteile als insgesamt.

ben