Zwei Jahre nach dem Elektromodell ë-C4 legt Citroën nach und kündigt mit dem ë-C4 X den großen Bruder an. Das Crossover-Modell, eine Mischung aus Limousine, Coupé und SUV, erscheint mit hoher Motorhaube mit charakteristischen Chromleisten, welche sich über die gesamte Breite der Karosserie ziehen. Laut dem Design-Direktor von Citroën, Pierre Leclercq, sei die Silhouette einzigartig und "viel dynamischer und aufregender" als die Fahrzeuge der Konkurrenz.
Tatsächlich unterscheidet sich der ë‑C4 X in seiner Konstruktion deutlich von anderen Kompaktfahrzeugen: Der französische Autobauer setzt nämlich auf ein klassisches Stufenheck mit vollständig abgetrenntem Kofferraum, auch wenn ein solches Heck schon fast ein wenig aus der Zeit gefallen scheint. Denn die Autos der hart umkämpften Kompaktklasse besitzen heutzutage gewöhnlich ein klassisches Steilheck. Doch der 4,60 Meter lange ë‑C4 X soll gerade eben aus diesem Grund eine Alternative zu Schrägheck- und SUV-Modellen anderer Autohersteller bieten. Dazu basiert der Crossover auf der sogenannten CMP-Plattform des Unternehmens. "Er wird einen wichtigen Beitrag zu unserer Markenpräsenz und unseren Verkaufszielen leisten", ist sich Vincent Cobée, CEO von Citroën sicher.
Citroën ë-C4 X: 29 Zentimeter länger als ë‑C4
Der französische Autohersteller wirbt mit einem großen Raumangebot und großer Kniefreiheit für die Insassen auf der Rückbank. Die Bodenfreiheit beträgt knapp 16 Zentimeter und auch im Kofferraum soll ausreichend Platz sein. Dessen Volumen gibt Citroën mit 510 Litern an. Der Radstand beträgt 2,67 Meter und ist damit gleich mit dem ë‑C4. Allerdings ist das neue Crossover-Modell 29 Zentimeter länger.
Gemeinsamkeiten gibt es auch beim Antrieb. Der Motor ist nämlich gleich wie beim ë-C4: 136 PS stark und mit einr Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 9,5 Sekunden (im Sport-Modus), so die Angaben des Autoherstellers aus dem Stellantis-Konzern. Bei einer Fahrtgeschwindigkeit von 150 km/h ist Schluss. Auch die Angaben zur Batterie sind gleich. So besitzt der ë-C4 X eine 50-kWh-Batterie und soll an einer 100 kW DC-Schnellladestation in 30 Minuten einen Ladestand von 80 Prozent erreichen können. An einer häuslichen Wallbox dauert das Aufladen laut Citroën 7,5 Stunden bei einphasiger Stromversorgung oder 5 Stunden bei dreiphasiger Stromversorgung und dem optionalen 11-kW-Bordladegerät. Letzteres ist nicht serienmäßig. Dessen Anschaffung dürfte sich aber lohnen, um die schnellere Ladeoption nutzen zu können. Die Reichweite ist mit maximal 360 Kilometer laut WLTP vergleichsweise gering. Dafür soll aber die Energie, die durch regeneratives Bremsen erzeugt wird, wieder in die Batterie fließen.
Sprachsteuerung und 20 Fahrerassistenzsysteme
Der ë-C4 X ist mit der neuen Infotainment-Schnittstelle "MyCitroën Drive Plus" ausgestattet, die kürzlich erstmals im Flaggschiff Citroën C5 X eingeführt wurde. Die Darstellung erfolgt über einen 10-Zoll-HD-Bildschirm, die Bedienung etwa über eine Sprachsteuerung. Das System soll 20 Sprachen verstehen, visuelles Feedback geben und auf Befehle für Fahrzeugsysteme wie Klimatisierung, Audiomedien, Telefon und verbundene Sprachdienste reagieren können.
An Bord befindet sich außerdem ein Head-up-Display, welches wichtige Fahrinformationen vor den Fahrer oder die Fahrerin in die Scheibe projiziert. Weiter ist eine Rückfahrkamera mit 180-Grad-Ansicht verbaut, die den Bereich hinter dem Fahrzeug anzeigt, wie er von oben gesehen wird. Legt man den Rückwärtsgang ein, so erhält der Fahrer oder die Fahrerin eine 360-Grad-Sicht, die das Fahrzeug ebenfalls von oben zeigt.
Über die MyCitroen-App lässt sich auf dem Smartphone der Batteriestatus und die verfügbare Reichweite des ë-C4 X einsehen. Auch ein zeitversetztes Laden kann programmiert werden und der Innenraum des Autos lässt sich vorheizen oder vorkühlen. Darüber hinaus ist der ë-C4 X mit Apple CarPlay und Android Auto kompatibel. Passend zur mobilen Vernetzung lässt sich eine vor dem Beifahrersitz integrierte Halterung für Tablets aus dem Armaturenbrett herausziehen. Und optional besitzen die Vordersitze eine Massagefunktion, die Rücksitze eine Sitzheizung. Erhältlich ist zudem ein elektrisch zu öffnendes Panorama-Schiebedach.
Zu den Besonderheiten des ë-C4 X gehört die hohe Anzahl der verfügbaren Fahrerassistenzsysteme, welche Citroën mit insgesamt 20 angibt. Darunter fällt etwa ein automatisches Bremssystem, das im Falle einer Gefahr oder Kollision Hindernisse erkennen und auch reagieren soll, ein Warnsystem sowie eine teilautonome Fahrhilfe der Stufe zwei. Verfügbar ist unter anderem ebenso ein Toter-Winkel-Überwachungssystem, ein aktiver Spurhalteassistent und ein Kaffeepausenwarner. Damit kommt der Crossover auf fast so viele Fahrassistenten wie die Mercedes S-Klasse.
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In Deutschland und auf vielen anderen europäischen Märkten soll der ë-C4 X ausschließlich als Elektroauto erscheinen. Außerhalb von Europa, wie im Nahen Osten und Afrika, will Citroën neben dem vollelektrischen Fahrzeug auch Benziner- und Dieselmodelle auf den Markt bringen, wobei alle Fahrzeugvarianten im Stellantis-Werk in Madrid gebaut werden. Die Markteinführung in Deutschland ist für Anfang des Jahres 2023 geplant. Wie viel das SUV kosten soll, ist noch nicht bekannt.