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USA Ford reagiert auf Teslas Preiskrieg – was das für das Elektromodell Mustang Mach-E bedeutet

Ein Ford Mustang Mach-E ist auf einer Messe ausgestellt
Der Ford Mustang Mach-E wird um mehrere tausend US-Dollar günstiger
© CTK Photo / Imago Images
Die starken Preissenkungen bei Tesla setzen die Konkurrenz unter Druck. Nun reagiert Ford in den USA auf den Preiskrieg und nimmt Änderungen am Angebot seines Elektroautos Mustang Mach-E vor. Man wolle wettbewerbsfähig bleiben, so die Erklärung des Unternehmens.

Anfang Januar senkte Tesla seine Fahrzeugpreise in den USA sowie in Europa um tausende US-Dollar bzw. Euro. Analysten vermuteten daraufhin, dass es zu einem neuen Konkurrenzkampf, gar zu einem Preiskrieg, in der Automobilbranche kommen würde. Rund drei Wochen nach den umgesetzten Preissenkungen des US-Elektroautobauers reduziert auch Ford in den USA die Preise seines Modells Mustang Mach-E. Das Elektro-SUV, vergleichbar mit dem Tesla Model Y, wird in den USA um mehrere tausend US-Dollar günstiger.

Wie Ford diese Woche angekündigt hat, will der US-Autobauer die Preise des Mustang Mach-E um bis zu 5900 US-Dollar senken und zugleich die Produktion des Erfolgsmodells erhöhen. So wolle man das Elektro-SUV wettbewerbsfähig halten. Außerdem solle die Maßnahme die Position von Ford als zweitgrößter Elektroauto-Hersteller in den USA stärken, heißt es. Die Preissenkungen liegen bei 600 bis 5900 US-Dollar, durchschnittlich wird das Elektro-SUV um 4500 US-Dollar günstiger. Das ist noch deutlich unter den Preissenkungen von Tesla, welches seine Preise in den USA um bis zu 13.000 US-Dollar reduzierte. Die Einstiegspreise des Mustang Mach-E betragen damit 46.000 bis 64.000 Dollar, die des Tesla Model Y etwa 53.500 bis 57.000 US-Dollar.

Dafür verspricht Ford seinen Kundinnen und Kunden, die derzeit noch auf die Auslieferung ihres bestellten Mustang Mach-E warten, dass sie den vergünstigten Preis zahlen müssten. Jene, die das SUV nach dem 1. Januar 2023 gekauft haben, würden von ihrem Händler kontaktiert werden. Bei Tesla hatte die plötzliche Preisreduzierung nämlich Wut unter Kundinnen und Kunden ausgelöst, die ihr Auto bereits gekauft und mehr dafür gezahlt hatten.

Außerdem hat Ford angekündigt, Sonderkonditionen bei Ford Credit von bis zu 5,34 Prozent anzubieten, sofern man den Mustang Mach-E zwischen dem 30. Januar und dem 3. April 2023 über eine Finanzierung bestellt. Dies ermögliche es den Kundinnen und Kunden, sich die heutigen Zinssätze zu sichern, "selbst wenn die Zinssätze zwischen Bestellung und Auslieferung steigen sollten", so Craig Carrington, Ford Credit Executive Vice President für Nordamerika. 

Ford: Es werden nicht alle Mustang Mach-E-Modelle profitabel sein

"Wir werden niemandem Boden abtreten. Wir produzieren mehr E-Fahrzeuge, um die Wartezeiten für unsere Kunden zu verkürzen, bieten wettbewerbsfähige Preise und arbeiten daran, ein unvergleichliches Fahrerlebnis zu schaffen", kündigte Marin Gjaja, Chief Customer Officer bei Ford Model e, in einer Pressemitteilung des US-Autobauers an. Ford wurde dank des Mustang Mach-E im vergangenen Jahr zum zweitbeliebtesten Elektroautohersteller in den USA – wenn auch noch deutlich hinter Platzhirsch Tesla. Nach eigenen Angaben würden zwei Drittel der Mustang Mach-E-Käuferinnen und -Käufer von Konkurrenzmarken kommen. Das angepasste Angebot ist für den US-Autobauer allerdings mit neuen Herausforderungen verbunden: Durch die Preissenkungen würden nicht alle Mustang Mach-E-Modelle profitabel sein, zitiert der US-Sender "CNBC" Gjaja.

Ford kann sich derart große Preisreduzierungen, wie Tesla sie vorgenommen hat, offenbar nicht leisten. Eine Analyse der internationalen Nachrichtenagentur Reuters kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass das Unternehmen um CEO Elon Musk im dritten Quartal 2022 einen Bruttogewinn von 15.653 US-Dollar pro Fahrzeug erzielte – fünf Mal so viel wie Ford. Gjaja erklärte bei einem Gespräch mit Journalisten allerdings: "Da wir auf dem Markt wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen wir reagieren." Von welchen Ausführungen sich Ford noch Profit verspricht, sagte der Autobauer nicht. Man geht indes davon aus, dass man einen Teil des Gewinnrückgangs durch eine Verbesserung bei den Kosten ausgleichen kann. Der Ausgleich solle durch die Produktionserweiterung sowie durch eingesparte Rohstoffkosten ausgeglichen werden, so Gjaja. Um die Produktion des Mustang Mach-E zu erweitern, modernisiert Ford derzeit sein Werk in Mexiko.

Quellen: Ford, CNBC, Reuters

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