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Elektromobilität Ladestationen bei Aldi nunmehr kostenpflichtig – was Kunden jetzt wissen müssen

Eine Ladestation für Elektrofahrzeuge auf einem Aldi-Parkplatz
Eine Ladestation für Elektrofahrzeuge auf einem Aldi-Parkplatz
© dpa | Maja Hitij / Picture Alliance
Nach sieben Jahren bietet Aldi seine Ladestationen für Elektroauto nicht mehr zur kostenfreien Nutzung an. Was bedeutet das für Kunden und Kundinnen und welche Auswirkungen hat das kostenpflichtige Laden auf andere Discounter und Supermärkte?

Seit dem Jahr 2015 standen an zahlreichen Märkten von Aldi Süd kostenlose Ladestationen zur Verfügung. Dadurch erhoffte man sich, dass Kunden und Kundinnen während des Ladevorgangs in den Discountermärkten einkaufen würden. Doch damit ist seit diesem Monat Schluss: das Laden eines E-Autos ist an den rund 500 Ladestationen nur noch gegen eine Ladegebühr möglich. Diese beträgt 29 Cent pro Kilowattstunde an den normalen Ladestationen mit einer maximalen Leistung von 22 Kilowatt und 39 Cent an den Schnellladestationen.

Die Bezahlung erfolgt mit Giro- oder Kreditkarte oder auch mit einer Ladekarte eines anderen Stromanbieters, wobei die Ladegebühren dann teurer sind. Dennoch ist das Laden an den Aldi-Discountern noch preiswerter als an vielen anderen Ladestationen. Der Energiekonzern EnBW besitzt nach eigenen Angaben "das größte Schnellladenetz in Deutschland". Hier kostet die Kilowattstunde zum Beispiel 45 Cent, mit monatlicher Grundgebühr von 5,99 Euro liegt sie bei 36 Cent. Fürs Schnellladen werden zehn Cent mehr fällig. Auch an knapp 200 McDonald’s-Filialen stehen für die Kunden und Kundinnen kostenpflichtige Ladestationen bereit. Beim Möbelriesen Ikea gibt es laut Konzernangaben etwa 220 Ladestationen an Ikea-Filialen in Deutschland, welche während der Öffnungszeiten hingegen kostenlos genutzt werden können.

Aldi: Grund für kostenpflichtiges Ladeangebot unklar

Warum Aldi Süd die Nutzung seiner Ladestationen kostenpflichtig gemacht hat, ist unklar. Es liegt aber nahe, dass sich dies schlichtweg nicht gerechnet hat. Schließlich können die Stromkosten für eine Ladung schnell bei mehr als 30 Euro liegen.

Bei Kunden und Kundinnen stößt die neue Ladepolitik der Discounterkette trotzdem auf positive Resonanz. Denn nun ist das Laden auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Und es ist nicht mehr auf eine Stunde begrenzt. Zudem dürften nun jene Autofahrer und Autofahrerinnen fern bleiben, die die Aldi-Filialen nur wegen der kostenlosen Lademöglichkeit aufgesucht haben.

Lild und Kaufland könnten nachziehen

Bei Lidl und Kaufland ist das Laden indes nach wie vor kostenlos. Seit vergangenem März ist die Nutzung der Ladestationen jedoch nur noch über eine App möglich. Und die Schwarz-Gruppe, zu der Lidl und Kaufland gehören, könnte dem Beispiel von Aldi folgen. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Branchenkreise berichtet, prüfen die beiden Unternehmen, die Ladestationen vor ihren Märkten ebenfalls kostenpflichtig zu machen.

Bislang ist das Laden hier ausschließlich während der Öffnungszeiten möglich und auf eine Stunde begrenzt. Die Schwarz-Gruppe dementierte auf Nachfrage nicht die mögliche Einführung von Ladegebühren. Eine Lidl-Sprecherin erklärte gegenüber der Tageszeitung aber: "(…) Wir prüfen intensiv, wie wir unser Angebot weiter verbessern können, um beispielsweise eine dauerhafte Blockade der Ladesäulen zu vermeiden."

Bei der Rewe-Gruppe befindet sich ein Ladeangebot noch in der Planung. In zwei Jahren sollen 200 Ladepunkte vor Rewe- und Penny-Filialen zur Verfügung stehen. "Sicher ist, auf Dauer kann der Strom nicht verschenkt werden, das ist kein Geschäftsmodell. Das zeigt ja das Beispiel Aldi gerade", so Jan-Oliver Heidrich, Geschäftsführer von EHA, dem zentralen Energiedienstleister der Rewe-Gruppe. Er könne sich allerdings Kombiangebote mit Einkaufsvergünstigungen oder anderen Vergünstigungen mit dem Kerngeschäft eher vorstellen.

Quellen:RND, Handelsblatt

nk

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