In den frühen 1960er-Jahren baute ein britisches Unternehmen auf der Insel Isle of Man den P50, ein Fahrzeug mit drei Rädern, das aufgrund seiner Größe Aufsehen erregte. Der lediglich 1,34 Meter lange und 99 Zentimeter breite Wagen rollte rund 80 Mal vom Band und zog später ins Guinness-Buch der Rekorde als kleinstes Serienauto der Welt ein. Der britische Fernsehmoderator Jeremy Clarkson fuhr 2007 in der TV-Autoserie "Top Gear" mit einem P50 von 1963 durch die BBC-Zentrale in London, nahm den Wagen mit in einen Aufzug und fuhr damit bis zu seinem Schreibtisch. Das beliebte Kultfahrzeug auf drei Rädern lässt sich nun in einem Baukasten erwerben, um den P50 selbst zu bauen – wenn natürlich auch nicht im Original sondern im Nachbau.
Das Londoner Unternehmen "P50Cars" bietet den P50 wahlweise mit Elektro- oder mit Verbrennungsmotor an. Das Kleinstfahrzeug ist dabei im Kit zum Zusammenbauen sowie als fertig zusammengebautes Fahrzeug erhältlich. Die Elektro-Version fährt demnach bis zu 48 km/h schnell und hat eine maximale Reichweite von 80 Kilometern. Für das "Turbo"-Kit geben die Hersteller eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h sowie eine Reichweite von rund 130 Kilometern an. Der erforderliche Zeitaufwand für das Zusammenbauen des Autos soll bei etwa 50 Stunden liegen.
Der Startpreis für den Baukasten beträgt umgerechnet knapp 11.700 Euro. Für das Geld ist auch die Elektroversion zu haben. Im Sortiment ist aber auch ein Elektro-Cabrio, das zusätzlich mindestens 5260 Euro kostet. Darüber hinaus gibt es den Baukasten auch für Viertakt-Verbrennungsmotoren mit einem Hubraum von 49 bis 125 Kubik. Der Motor wird dabei nicht mit geliefert und muss somit selbst besorgt werden. Der Preis für die zusammengebaute Version startet bei ungefähr 15.700 Euro. Zudem bietet "P50Cars" den P50 mit einem Original-DKW-Motor von 1960 aus deutscher Produktion an. Das Modell ist in limitierter Stückzahl erhältlich und kostet mit etwa 33.600 Euro deutlich mehr als die anderen Versionen. Auch der damalige Nachfolger des P50, der Zweisitzer Trident, ist in zusammengebauter Form und mit Elektroantrieb erhältlich. Kaufpreis hier: mindestens 18.000 Euro.
Versuche, das Kult-Auto Peel P50 wieder auf den Markt zu bringen
"P50Cars" zufolge sollen heute noch weniger als 30 Exemplare des P50 existieren. Der Fahrzeugwert soll dabei oftmals über 170.000 Dollar liegen. Mit den neuen Modellen will der Hersteller sich die Beliebtheit des Kultautos zu Nutzen machen und es wieder auf den Markt bringen. Optisch ähneln die angebotenen Modelle stark den Originalfahrzeugen aus den 1960er-Jahren. Und auch technisch sind die Unterschiede offenbar nicht besonders groß – wenn die heutigen Modelle auch deutlich moderner sein dürften. Damals besaß der P50 einen 4,2 PS Benzin-Motor mit 50 Kubik. Der Mini-Wagen mit den 5-Zoll-Rädern fuhr bis zu 70 km/h schnell und hatte keinen Rückwärtsgang. Zum Wenden musste die Fahrerin oder der Fahrer aussteigen und das 60 Kilogramm schwere Dreirad am Heck anheben, um die Richtung zu ändern. Das Auto kostete damals 199 Pfund.
"P50Cars" ist nicht das erste Unternehmen, das den P50 wieder auf den Markt bringen will. 2008 belebten zwei Londoner Unternehmer den P50 ebenso wie den Trident wieder. Optisch unverändert werteten sie die Technik ein Stück weit auf und verbauten einen Moped-Motor von Honda. Es entstand auch eine Elektro-Version. Nach 33 produzierten Exemplaren war 2011 jedoch Produktionsschluss. Im selben Jahr baute auch die Firma Bambycars das Mini-Kultauto. Doch hier wurde das Geschäft aufgrund des mangelnden Erfolgs ebenfalls wieder eingestellt.